Alles Wasser oder was

Gar nicht so einfach mit dem Wasser. Egal ob’s kommt oder geht…

Erst kam der ZMW (Zweckverband Mittelhess. Wasserwerke). Die wollten die alte Leitung fürs Frischwasser neu verlegen, weil es an das neue Wassernetz im Baugebiet angeschlossen werden soll. Also, Bagger ran, Graben baggern bis zum Hauswasseranschluss, neue Leitung rein. Und wir müssen es noch nicht mal bezahlen. Es gibt wahrhaftig noch gute Nachrichten rund um den Bau…

Dann kam Strom. Der sollte ebenfalls an das neue Stromnetz vom Baugebiet angeschlossen werden, weil die alte Leitung noch über die Hofstelle führte und so eigentlich nicht mehr zulässig ist für heutige Standards. Und weil das auch nicht unsere Idee war, mussten wir auch das nicht bezahlen. Die haben die Leitung dann einfach in den Graben vom Frischwasser dazugelegt und jetzt haben wir draußen am Haus einen neuen Stromkasten (macht man heute nicht mehr drinnen, die kommen alle nach draußen). Wir müssen jetzt „nur“ den Elektriker bezahlen, damit er die neue Stromleitung ins Haus zum Anschluss führt und dort umklemmt. Also auch eine halbwegs gute Nachricht.

Als der Bagger noch so fröhlich bei der Arbeit war (ja ja, ganz vorsichtig) ging auf einmal das Internet nicht mehr. Und das Telefon natürlich auch nicht. „Nein, das kann nicht von uns sein, da ist doch nur so ein kleiner Schnitt im Mantel…“ Mmh. Störungsmeldung bei der Telekom. Einer kommt, guckt: „Keine Ahnung. Geht jedenfalls nicht.“ Und fährt wieder. „Da muss ein Tiefbauer kommen.“ Am Freitagnachmittag. Klar. Immerhin kamen nochmal zwei andere Jungs von der Telekom, die hatten zumindest schon ein neues Kabel dabei. Wie gut, dass Mann am Donnerstag noch ein 50m Leerrohr besorgt und in den Frischwassergraben hat mitverlegen lassen, damit da später Glasfaser reinkommt. Aber der Bagger hat den Graben natürlich wieder ordnungsgemäß zugeschüttet und schön verdichtet vor dem Wochenende. Die Telekom konnte also nichts machen, der Bagger war schon im Feierabend und weg.

Damit war Home Office jedenfalls erledigt. Ebenso wie Alexa und Prime. Am Montag war der Bagger wieder im Einsatz, Telekom wieder da. Neues Kabel an das alte angeflickt, provisorisch bis zum Anschluss verlegt, neue Dose gesetzt. Und wer bezahlt? Zum Glück: nicht wir. Jedenfalls nicht direkt. Ich wette aber, dass dieser Einsatz irgendwo in dem ganzen Neubaugebietskram landet und dann indirekt über die Erschließungskosten doch wieder auf uns zurückfällt.

Aber zurück zum Thema. Vorher bzw. währenddessen war Fa. Hinterlang damit beschäftigt, die Leitungen in der neuen Straße tiefbautechnisch fertig zu machen. Ganz tiefer Graben. Aber leider nicht tief genug für unsere alte Abwasserleitung, die aus dem Haus führt. Problem: die geht unter die Bodenplatte im Keller, in gut 3 m Tiefe. Das Straßenniveau liegt aber höher, und wir haben vom Haus weg nicht genug Gefälle, um an den neuen Anschlusspunkt zu kommen. Was tun? Entweder Hebeanlage installieren (davon hat uns bislang jeder abgeraten, den wir gefragt haben) oder die Leitungen im Keller höher zu legen, nach außen verlegen (wir haben 3 Punkte, wo die Leitungen in den Keller gehen!) und einen neuen Graben baggern für eine komplett neue Abwasserleitung.

Jetzt finde mal eine Sanitärfirma, die innerhalb von 2 Wochen (weil dann sind die Tiefbauer fertig und die Bagger weg) nicht nur ein Angebot macht (was schon utopisch ist) sondern auch die Rohre verlegt, Hausdurchführung macht und den ganzen Kram anschließt.

Drei Firmen angefragt (so viele gibt es hier ja auch nicht). Die ersten beiden machen keine Hausdurchführungen, der Baggermensch für die Außenleitung aber auch nicht (wegen der Gewährleistung) – dafür brauchen wir also eine 3. Firma. Sowas macht theoretisch ein Tiefbauer, wie er gerade bei uns zugange ist, aber genau unser vor Ort „kann“ das nicht. Anderen Tiefbauer gefragt, der kann erst wieder nächstes Jahr. Häh???

Die dritte Sanitärfirma (Empfehlung vom Baggerfahrer) könnte die Durchführung machen und will am Mittwoch kommen, um sich das Ganze vor Ort anzuschauen. Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei, von daher gebe ich die Hoffnung noch nicht ganz auf.

Optimal wäre, beide bzw. alle 3 Firmen sind gleichzeitig da und arbeiten Hand in Hand. Einer von draußen, einer von drinnen und einer steht dazwischen und dichtet ab. Funktioniert aber zeitlich nicht. Deshalb muss der Bagger nun die Leitungen außen verlegen, solange er da ist, bis 1 m vorm Haus, und macht den Graben dann zu, damit nix passiert. Dann irgendwann werden die Leitungen im Keller neu verlegt und der Durchbruch gemacht und außen angeschlossen. Solange haben wir dann zwei 1m Löcher, in die hoffentlich keiner reinfällt und wo’s nicht reinregnet.

Don’t build your house on the sandy land…

Nein, wir haben nicht auf Sand gebaut, dafür mit Hohlblocksteinen. War halt billig, vermute ich. Aber leider auch nicht viel tragfähiger als Sand, wenn’s nach unserem Kaminofenbauer geht… Offiziell dürfen es ca. 200 kg/m² Bodenfläche sein. Definitiv zu wenig für einen Kachelofen. Und auch zu wenig für jeden anderen Ofen, der in der Lage wäre, Wärme zu speichern. Wir warten jetzt erstmal auf eine genaue Berechnung von unserem Bauleiter, in der Hoffnung dass da noch etwas Spielraum ist.

Unsere Abrisstruppe hat gestern und heute wieder enorm viel geschafft. Ich kam heute ins Haus und es war überall erstaunlich hell – weil etliche Wandteile fehlten 😉 Sämtliche Wände und Decken sind jetzt befreit von Tapeten, Styropor, Holzlatten, Fliesen und was sonst noch zum Vorschein kam. Es war echt ein „Wow“ Effekt, das Haus so nackt zu sehen. Der Estrich für die Dusche war auch schon ausgestemmt, der Durchgang vom künftigen Flur zum Schlafzimmer, die letzte Wand im alten „kleinen“ Eingang war weg, und die Zwischenwand von Bad/Abstellraum. Und ein Container voll mit Styropor und Rigipsplatten.

Was jetzt noch fehlt, sind die Wände wo Heizkörper drinstecken. Da muss erst die Sanitärfirma her, das ganze Wasser ablassen (auch im OG, wo meine Mutter aktuell noch wohnt), Rohre abklemmen, wieder anschließen, etc.

Fotos folgen morgen – seid gespannt 🙂