DIY Spielturm aus Paletten

Endlich ist das Ding fertig. Jedenfalls soweit, dass man es benutzen kann – besser geht natürlich immer 😉

Ursprünglich sollte der Turm noch etwas massiver und größer ausfallen, aber dann hätten wir auch noch Verankerungen im Boden vornehmen müssen, und es wäre insgesamt viel mehr Aufwand gewesen, vor allem sicherheitstechnisch. Eine fertige Palette haben wir so noch übrig, dafür wird uns auch noch was einfallen 😉

Wir haben 3 ganze Paletten als U aufgestellt und noch 1 obendrauf, damit wir die nötige Höhe für die Rutsche bekommen. An den Seiten haben wir UK-Latten angeschraubt als Geländer. Im unteren Bereich sind die Zwischenräume so groß, dass die Kids auch von der Seite hoch- und durchklettern können; von vorne haben wir eine Mini-Palette als Leiter angebaut, damit auch Anna problemlos raufkommt. Vielleicht müssen wir noch ein paar Latten ergänzen wegen Anna, wir warten aber mal ab, auf welche Ideen sie kommt. Vorerst haben wir nur oben am Einstieg zur Rutsche Haltegriffe angebracht.

Elisa wollte unbedingt eine Höhle zum Verstecken – wir brauchten also eine Plattform. Die ist jetzt zwar nicht so hoch, dass Elisa drunter stehen kann, aber es reicht zum Spielen und Verstecken. Oder als Garage für Bobbycar & Co. 🙂

Für oben drauf haben wir 3,5 cm starke Bohlen verwendet; dafür hat mein Mann u.a. seine geliebte (aber von Wurm und Wetter zerfressene) Holzbank geopfert. Abgeschliffen, lasiert und dann nochmal mit Wetterschutz lackiert – top.

Mindestens zwei Seiten sollen zu sein, damit man nicht sofort von außen reingucken kann. Die werden wir noch mit Resten aus OSB-Platten zumachen, die ich heute fertig lackiert habe. Ich bin etwas skeptisch, wie lange die bei Wind und Wetter draußen in Form bleiben, aber wir haben gerade keine passenden Massivholzbretter da, daher ging es nicht anders. Mit der Wetterschutzfarbe sollten sie aber mindestens 2-3 Jahre halten, und da sie innen angebracht werden, sind sie auch einigermaßen geschützt.

Farbtechnisch war das Ganze mal wieder ein trial-and-error Projekt. Ich wußte nicht mehr, welche Farbe ich letztes Jahr für die Matschküche und den Schuppen verwendet hatte, und als ich dann im OBI stand, habe ich nach Abwägen der Preise zu Bondex gegriffen, weil wir da bei unserer Haustür gute Erfahrung gemacht haben. Erst beim Streichen habe ich dann zerknirscht festgestellt, dass die leider nicht auf Wasserbasis ist – und das hasse ich einfach. Klamotten hin, Pinsel hin, und von der Haut geht’s auch nur mit Terpentin wieder ab. Wer (vorher) liest, ist klar im Vorteil… Das Schwedenrot ist auf den Paletten auch nicht der Hammer; es ist eher bräunlich und sehr matt – OBI hatte aber kein anderes Rot, als ich da war. Als alle Paletten gestrichen waren, hab ich im Keller doch noch den Rest der Farbe vom Vorjahr gefunden… Knallrot, auf Wasserbasis, Consolan. Yep. Das hat gerade noch für die beiden Seitenpfosten gereicht. Man sieht auf dem Bild oben ganz gut den Unterschied – der rechte Pfosten ist in Consolan-Rot, die Palette in Schwedenrot.

Da ich für das restliche Holz eh neue Farbe brauchte, hat sich Elisa für blau entschieden – wie die Türen vom Schuppen, und passend zur Rutsche. OBI in Wallau hat im Gegensatz zu Gladenbach überhaupt kein Consolan; Bondex fiel ja raus, blieb nur – OBI Eigenmarke. Wieder was neues 🙁 Aber es ging ganz gut. Die ist von der Konsistenz fast wie Consolan, sogar noch etwas dicker, aber nicht so glänzend. Consolan lässt sich besser verarbeiten, finde ich, da sie nicht so schnell eintrocknet – bei der von OBI bildet sich sehr schnell eine Haut, wenn die Dose offen ist. Und die Consolan ergibt eine schönere, da leicht glänzende Oberfläche.

Weil ich es mal bei einer anderen Matschküche gesehen hatte und die Idee cool fand, haben wir an einer Seite noch eine Kies- und Wasserschütte angebracht.

Oben fehlt nur noch ein Trichter zum Einfüllen, und unten haben wir erstmal einen Baukübel untergestellt, damit nicht so viel daneben geht 😉 Ursprünglich wollte ich es wie so eine Art Kugelbahn machen, mit halbrunden Regenrinnen, aber es wäre einfach irre teuer geworden mit den ganzen einzelnen Teilen dafür. Allein so 1 blödes Endstück kostet 5€ pro Rinnenseite, dazu kommen die Halter, und wegen der Fertigmaße (gibts nur in 2 oder 3 m Länge), hätte ich viel Verschnitt (und Müll) bezahlt. Also diese Variante. 1 einfaches 75er Rohr mit zwei 45° Winkelstücken (die man auch jederzeit drehen kann – sehr praktisch), und statt der regulär mitverkauften Rohrschellen (2 Stück à 7,50 €!!) haben wir einfaches Lochband aus dem Keller genommen. Das kann man passend zuschneiden, festschrauben, und hält genauso. Also echt, die Verkäufer bei OBI sind sowas von unkreativ… Außerdem haben wir noch einen Eimer mit Seilzug angebracht, um das wertvolle Schüttgut sicher nach oben zu transportieren, hi hi. Eimer war umsonst, einen blauen Karabiner aus Alu hatten wir auch noch. Dazu 1 einfache Umlenkrolle gekauft, die an einen Schraubhaken gehängt ist (O-Ton OBI Mitarbeiter: „Also für draußen müsste es schon Edelstahl sein, damit es nicht rostet. Wir haben aber keine aus Edelstahl da…“), und ein passendes 6 mm Nylonseil. Gab’s zum Glück auch in blau 🙂

So, die Kids sind erstmal glücklich und haben wieder eine neue Beschäftigung gefunden. „Anbauen“ geht ja immer, und bestimmt fällt uns noch die ein oder andere Sonderausstattung zum Ergänzen ein.

Hier nochmal eine Kostenaufstellung, falls sich jemand fragt, ob sich der Heidenaufwand überhaupt rechnet…

  • Rutsche: 30 € über Kleinanzeigen
  • Farbe: Bondex 750 ml für 17 €, OBI 750 ml für 15 € – Lasur (für die Bohlen) hatten wir noch einen Rest da
  • Seilzug: Umlenkrolle ca. 7 €, 10 m Pack Seil für 9 € (war billiger als meterweise zu kaufen, gebraucht haben wir ca. 3 m). Karabiner, Schraubhaken und Eimer hatten wir da.
  • Schütte: 1m 75er Rohr € 6,50, zwei Winkelstücke 11 €. Lochband hatten wir da, Kleber oder Schelle zum Verbinden der Teile braucht man nicht – hält auch so!
  • Haltegriffe: 10 € für zwei Stück, inkl. Schrauben
  • Holz: nix, alles vom Bau bzw. umliegenden Baustellen. Schrauben hatten wir, Schleifpapier auch. Nur 80er musste ich nachkaufen, aber das geht ja auch für andere Projekte drauf – kann ich also nicht beziffern.
  • Gesamt: ca. 110 €.

Hätten wir das Holz kaufen müssen, hätte es sich definitiv nicht gelohnt. Einen einfachen, ähnlichen Turm (ohne Seilzug oder Schütte) bekommt man ab 500 €, mit angebauter Schaukel ab 700 €. Man muss aber aufpassen, in welchem Zustand das Holz ist – wenn man nämlich alles noch streichen muss, weil es nur KDI-Holz ist, hat man auch nix gewonnen.

Aus alt mach neu

So langsam kommt das Sommerwetter auch bei uns an – was bedeutet, dass Frau auch endlich draußen was schafft. Ich weiß gar nicht, wie lange diese neue Rusche schon bei uns rumliegt und drauf wartet, endlich mal benutzt zu werden… Dafür wollen wir einen Spielturm bauen, denn ich habe keine Lust mehr, ständig auf andere Spielplätze zu fahren, um beide Kinder irgendwie zu bespaßen. Der Plan war also, möglichst gute Spielgelegenheiten direkt bei uns zu schaffen, und zwar so günstig wie möglich. Da wir etliche Baustellen um uns herum haben, bietet es sich an, Paletten und Restholz zu verarbeiten. Letztes Jahr haben wir eine Matschküche gebaut und den Sandkasten aus Pflastersteinen daneben angelegt. Auch einen kleinen Schuppen für die ganzen Garten- und Spielgeräte haben wir damit gebaut, und einen Unterstand fürs Brennholz. Das einzige, was wir dafür kaufen mussten, war die Bedachung und Farbe.

Ich habe mir im Internet ziemliche viele solcher „Spieltürme“ angeschaut, aber da die wenigsten tatsächlich aus Paletten gebaut wurden, müssen wir selbst neu denken. Es ist schon ein ziemlicher Aufwand, die (alten) Dinger so aufzuarbeiten, dass sie kindertauglich und sicher sind. Es muss quasi jedes einzelne Brett entgratet, geschliffen und gestrichen werden, und wegen den ganzen Ecken und Kanten dauert das halt 🙁 Kann schon echt verstehen, wer da keinen Nerv zu hat und lieber fertig kauft…

Die Paletten für das „EG“ hab ich jetzt endlich fertig, und einige Latten, die oben als „Zaun“ drankommen. Pfosten für die Seiten muss ich noch irgendwo organisieren, denn die UK-Latten sind dafür nicht stabil genug.

Während des Schleifens habe ich mich heute allerdings gefragt, ob wir diesen blöden Turm wirklich brauchen – denn die Kleine hat auch so schon genug Spaß 😉

Aber nee, für Elisa ist das nix… Da muss was Anspruchsvolleres her. Werde also morgen nochmal zur nächstgelegenen Baustelle tingeln und nach Material fragen 🙂

Neues Hobby: Holz

Von einem Material haben wir „von Haus aus“ schon immer mehr als genug gehabt: Holz. Im Moment liegt immer noch unser Riesenhaufen Holzbalken vom Scheunenabriss im Garten, die Halle ist voll von Brennholz, auf dem Hof liegt meterweise Kantholz fürs Haus. Seit Juli mache ich also auf Holzbearbeitung. Weil Holz schön ist, weil es da ist, und weil man dafür nicht erst studieren muss.

Unsere Küchenarbeitsplatte ist Massivholz vom Bauhaus, und da hab ich mir echt die Hände wund geschrubbt in einer Marathonaktion im August. Schleifen, ölen, schleifen, ölen, nochmal schleifen, nochmal ölen. Erst von Hand (bis das nicht mehr ging), dann mit dem Exzenter (das hätte ich gleich machen sollen, ich Dödel…) 32 laufende Meter. Von beiden Seiten.

Dann hatten wir Reststücke übrig vom Zuschnitt. Was tun damit? Garderobenleisten zum Beispiel für die alten Türnischen. Die könnte man für teuer Geld und in schlechter Qualität auch im Möbelhaus fertig kaufen, aber warum sollte ich?! Die Deckplatte für unser Besta TV Board. Deckplatte für die Expedits im Wohnzimmer. Waschtischplatte fürs Bad (die ist wirklich toll geworden). Ein Beistelltisch für die Couch. Ach, mir fällt noch mehr ein – wir haben immer noch was übrig 😉

Hier ein Bild von einem Projekt, was mich schon seit 2 Monaten beschäftigt:

Ich habe zwei solche Schränke von meiner Großtante behalten; die meisten anderen alten Möbel aus dem Haus haben wir ja verkauft oder verschrottet. Die zwei hier (der andere ist etwas kleiner) sind gut 100 Jahre alt und noch original mit Bierlasur versehen. Ich habe die Böden innen alle gegen neue ausgetauscht, weil sie schon ziemlich verzogen waren und sich ganz schlecht abschleifen ließen. Neue geholt, wieder schleifen, wieder ölen.

Die Glasscheiben haben eine seltsamen lila Farbe, die habe ich neu bestellt im alten Stil. Es war ein ziemlicher Akt, die Scheiben heil rauszukriegen, weil die hinter genagelten dünnen Rähmchen eingesteckt waren, die ich erstmal entfernen musste. Die Lasur hat teilweise schon ziemliche Macken, aber es ist halt der Originalzustand und bleibt erstmal so. Innen und an den Kanten habe ich alles schön geschliffen und die Türen und Schubkästen geölt. Die Innenwände des großen Schranks sind mit einer furchtbaren Farbe (so rostrot-braun) gestrichen, und es ging einfach nicht runter. Eine Lasur oben drauf hätte nichts gebracht, und eine deckende Farbe, z.B. Weiß, hätte gar nicht gepasst. Ich habe also die Lücken in der Rückwand mit zwei Sperrholzplatten begradigt und diese mit festem Geschenkpapier beklebt. Original waren die Böden mit solchem Papier belegt gewesen, aber diese häßliche Rückwand wollte ich keinesfalls mehr sehen. Komischerweise ist der andere Schrank im Naturholz-Zustand, das kann ich also so lassen. Die neuen Glasscheiben werde ich diese Wochen einbauen, dann gibt es vorher – nachher Bilder.

Von derselben Art haben wir auch noch die Waschtischkommode mit Spiegelaufbau, diese soll später ins Bad im Dachgeschoss.

Die „Leiter“, die man oben im Bild daneben sieht, ist mittlerweile auch fertig. Die war mal als Absturzsicherung am Treppenaufgang zum Dachboden angebracht, brauchen wir nun aber nicht mehr. Aber ich fand’s zu schade zum wegwerfen. Es hat Tage gedauert, bis ich den alten Lack runter und dann alles so glatt geschliffen hatte, dass man sie schön anfassen kann. Es ist ja eine Sache, ein glattes Brett oder Platte zu schleifen, aber dieses Teil mit den ganzen Sprossen hat wirklich keinen Spaß gemacht. Ich hatte zuerst eine Lasur in Eichefarben besorgt, weil ich gern die Maserung behalten wollte. Dann kam es mir aber komisch vor neben dem Schrank in Bierlasur und dem Boden in Pseudo-Eiche-Optik, also die Idee: ich mache es weiß. Ist neutral, passt zu allem. Das mit der Lasur war aber für meinen Geschmack ein Reinfall, das werde ich nicht wieder machen. Das Teil hat jetzt teilweise einen Gelbstich, weil die Holzfarbe etwas durchkommt; es war extrem schwer zu streichen wegen den besagten Sprossen, und es sieht jetzt aus wie shabby-chic, was eigentlich nicht mein Stil ist. Die Wandbefestigung fehlt noch, dann wird das Ding je nach Saison zum Zeitschriftenhalter, Adventskalender oder Rucksack-Halter umfunktioniert. Richtig, die Lichterkette fehlt auch noch. Bilder folgen 😉