Alles Ranzen oder was? Einschulung im Jahr 2024.

Ehrlich gesagt, ich kann mich an meine eigene Einschulung überhaupt nicht erinnern. Meine Mutter hat natürlich noch 1, 2 Fotos von mir, mit der Schultüte in der Hand – aber an den Tag selbst erinnere ich mich nicht. Gab es da überhaupt eine Feier?! Was war in meiner Schultüte drin?

Heutzutage wird irgendwie ein Riesen-Hype um die Einschulung gemacht. Da gibt es unzählige Videos, Vlogs etc. auf YouTube von Mamis, die den ganzen Stress haarklein dokumentieren; Ratgeber von ARD & Co. zum Thema Schulranzen-Auswahl, Ratgeber in Papierform, was und wie man den Vorschülern am besten alles beibringt, was sie in der Schule können müssen, und nicht zuletzt die ganzen Ranzen- und Schulzubehör-Hersteller, die marketingtechnisch nichts unversucht lassen, um Eltern und Kinder mit ihren Produkten zu bombardieren.

Zu meiner Einschulungszeit gab es gerade mal zwei Ranzenmarken, aus denen man wählen konnte: Scout und McNeill. Meiner war blau-gelb, und wahrscheinlich war die Farbe oder der Preis das einzige Kriterium, nach dem sich meine Mutter beim Kauf gerichtet hat.

Heutzutage hat man fast die Befürchtung, seinen Kindern ohne eine höchst professionelle Ranzenberatung im ausgewählten Fachgeschäft (selbstverständlich nur mit Termin) langfristigen Schaden zuzufügen. Ich war eine halbe Stunde allein (ohne Elisa) im „Fachgeschäft“, und in dieser Zeit kamen drei verschiedene Verkäuferinnen auf mich zu, um freundlich auf die unbedingt notwendige Beratung und individuelle Anpassung des Ranzens hinzuweisen. Tatsächlich habe ich mehrere Stunden benötigt, um online einen Überblick über die Marken, Modelle und jeweiligen Unterschiede zu bekommen. Das wäre im Fachgeschäft natürlich schneller gegangen, aber nicht so objektiv. Und bestimmte Marken sind im Fachhandel leider überhaupt nicht vertreten, weil dort ausnahmslos die teuren Marken jenseits der 200 € verkauft werden. Und am liebsten gleich mit der dazu passenden Schultüte, Brotbox, Heftbox, Trinkflasche, Erstausstattung etc. Kein Wunder, dass nicht wenige Familien am Ende bei 500 € an Ausgaben liegen. Und dabei hat die Schule nicht mal angefangen!

Ja, ich war dann auch mit Elisa noch im Fachgeschäft (ohne individuelle Beratung 😉 und habe sie diejenigen Modelle anprobieren lassen, die für mich in Frage kamen. Dabei sind zwei Marken wieder ausgeschieden, und Elisa hat sich die Designs aussuchen können, die ihr gefielen. Online habe ich dann zwei verschiedene Ranzen bestellt – den einen gab es im Geschäft gar nicht, und der andere war ein Vorjahresmodell. Elisa hat sich dann nach Farbe entschieden, trotz höherem Gewicht, und so sind wir bei School Mood gelandet. Preis: 120 € inkl. Mäppchen, Turnbeutel, Brotdose und Geldbörse. Das aktuelle Modell hätte 280 € gekostet. Nur mal so zum Vergleich.

Nein, es gibt keine passende Schultüte dazu, aber da finden wir schon was 😉 Hauptsache der Ranzen ist abgehakt. Feier? Mal sehen. Dienstag nachmittag? Nur für die, die nicht arbeiten müssen.