Alles Gute kommt von oben

Es wird hell im Dachgeschoss! Bislang war das Dachgeschoss – bis auf einen Raum – nicht ausgebaut. Wir hatten deshalb nur so eine uralte „Luke“ auf der Nordseite, und ein 40×60 Fensterchen auf der Südseite. Da im Moment auch kein Strom oben ist, ist alles ganz schön duster.

Dann haben wir das Fenster im Westgiebel bodentief gemacht, und gestern kam der Dachdecker mit den drei neuen Dachflächenfenstern. Die haben ganz schön geflucht, als ich heimlich die Treppe hochkam… Mein Opa hat damals wohl die „Luxusvariante“ (o-Ton Dachdeckermeister) für das Dach verbauen lassen, und die weigerte sich nun hartnäckig, zu weichen. Normalerweise hat man halt (von innen nach außen) eine grobe Lattung, darauf Dachpappe, dann die Ziegel. Wir haben statt Lattung aber eine komplette Holzverschalung, und daher haben die lieben Handwerker den ganzen Tag gebraucht, um die drei kleinen Fensterchen einzubauen. Haben mir fast ein bißchen leid getan 😉

Auch hier: Holzfenster, aber mit einer Kunststoffolie ummantelt, weil bei Dachfenstern das Kondenswasser sonst gern in den Holzrahmen reintropft und das nach einigen Jahren wirklich Schäden anrichten kann, wenn man nicht kontinuierlich hinterher ist. Die neueren Fenster von Velux haben standardmäßig eine eingebaute Lüftungsklappe, so dass man auch bei geschlossenem Fenster ein wenig Frischluft von außen reinbekommt. Das finden wir vor allem im Bad und Schlafzimmer wichtig.

ehem. Puzzlezimmer künftiger Allraum - der Kamin kommt noch weg zukünftiges Bad

Alle Schäfchen im Trockenen

So, jetzt sind auch die Fenster im OG und DG eingebaut, der Winter kann kommen… Aber halt, die letzte Putzschicht und Farbe muss noch außen an die Fassade. Und das bis Ende November, denn dann haben wir kein Gerüst mehr… Und es darf dabei nicht regnen, und unter 5°C ist auch schlecht (wir haben außen wie innen einen Kalkputz). Wir warten also dringend auf die restlichen goldenen Novembertage!

In der Zwischenzeit ist meine Mutter vom OG ins EG umgezogen, d.h. wir fangen jetzt an, oben alles zu räumen und zu entkernen. Im DG muss noch ein Kamin abgebrochen werden (der unten im Keller schon weg ist – ja, das war keine gute Idee, wissen wir jetzt auch…), dafür brauchen wir aber neue Ziegel um die Lücke im Dach zu füllen. Und die haben wir erst, wenn die neuen Dachflächenfenster eingebaut sind. Solange können wir den Kamin im OG auch nicht abreißen – die Gefahr ist zu groß, dass er von oben nach unten durchrutscht.

Die Fenster im OG und DG haben wir (ok, mein Mann…) selbst ausgebaut und – da wo sie bodentief werden – die Mauern untendrunter rausgestemmt. Es gibt auch spezielle Sägen, mit denen man Mauerwerk schneiden kann, die hatte OBI aber nicht da, und es hätte auch eine mega Staubentwicklung gegeben; daher haben wir uns entschieden, zu stemmen. Bei dem ganzen Fensterdrama sind mehrere Probleme und Ärger aufgetaucht, die man als Profi vermeiden könnte, oder wenn man vielleicht einen Architekten hat, der das ganze koordiniert:

  1. Durch die Außendämmung werden die Fenster nun alle weiter nach außen gesetzt, damit man später nicht durch Schießscharten gucken muss. Da außen aber schon die Dämmung und der Putz drauf war, die Fenstermaße aber gemessen wurden, bevor die Dämmung da war, haben wir Lücken, die nun wieder beigeputzt/gestopft werden müssen, und unterschiedliche Einbautiefen, da die Außendämmung nicht immer gerade mit der früheren Laibung abschließt.
  2. Durch das Ausstemmen der Fenster ist die umgebende Mauer nicht mehr gerade, sondern weist beträchtliche Löcher auf, so dass innen jetzt viel ausgebessert werden muss. Das kostet natürlich auch Zeit und Geld. Wir haben ja Hohlblocksteine als Mauern, und wenn man auf einen solchen Hohlraum beim Stemmen trifft, ist die Lücke halt nicht 5, sondern vielleicht 15 cm breit…
  3. Wir hätten alle Fenster gleichzeitig bestellen sollen, um das Problem mit dem Gerüst bzw. Verputzen der Fassade zu verhindern. So hat sich alles so weit nach hinten gezogen, und die Arbeiter konnten lange nicht weitermachen, weil die Fenster fehlten.
  4. Uns war auch nicht klar, dass erst die Außenfensterbänke eingebaut werden müssen, bevor der Feinputz draufkommt. Wir dachten, das hat Zeit bis ganz zum Schluss… Die haben wir daher auch sehr viel später bestellt. Wir haben uns für Standard-Alubänke entschieden, und die sind zwar relativ schnell zu haben (2 Wochen), aber dann wurde für 1 Fenster die Bank völlig vergessen, und für zwei andere nicht mitgeliefert, und schon sind wir bei 4 statt 2 Wochen. Als sie endlich eingebaut sind, stelle ich fest, dass die im EG und OG unterschiedlich weit über die Fassade ragen. Komisch – muss das so sein, frage ich mich? Ist ja nicht gerade schön. Und nein, das muss nicht so sein!!!
  5. Wir haben die Lieferzeit bei den Fenstern völlig unterschätzt. Davon abgesehen, dass wir den Liefertermin erst gut 4 Wochen nach Auftrag mitgeteilt bekamen (auch nach mehrmaligem Nachfragen!) Und dann kamen sie noch zwei Wochen später als ursprünglich geplant. Auch hat sich der ganze Prozess vom Aufmaßtermin, über die Angebotserstellung, Korrektur, nochmal messen, neues Angebot, bestellen, … ewig hingezogen. Und das lag nicht an uns!!

Insgesamt hat es rund um die Fenster, Bänke und Innentüren sehr an der Kommunikation gehapert. Wir schreiben Emails, die nicht beantwortet werden, rufen an und kriegen zu hören „bin gerade auf Baustelle, rufe zurück“ (und ruft natürlich nicht zurück). Ich vermute aber, dass das bei allen Betrieben ein Problem ist, die zuviel zu tun haben und zuwenig Leute, um das zu tun. Ärgerlich ist es trotzdem, denn es ist ja unser Geld und unsere Nerve, die dabei draufgehen! Ein bißchen mehr Beratung von Seiten des Fensterbauers hätte auch nicht geschadet, siehe Thema Außenfensterbänke, Maße etc. Sein Kommentar dazu, als ich mal fragte, woher ich denn xy hätte wissen sollen: „Wir machen das ja jeden Tag und wissen, was zu tun ist. Aber wir sind ja nicht der Bauleiter…“

Ach ja. Bevor ich mich wieder aufrege, mache ich jetzt lieber mit der Badplanung weiter. Da bin ich schon seit Wochen dran, und finde aber keine ideale Lösung bei den vorherrschenden „Bedingungen“. Schwierig für mich als Perfektionisten. Neues Thema. Demnächst stell ich auch endlich mal Bilder zu dem ganzen aktuellen Stand ein – ist ja blöd, immer nur Text zu lesen 😉

Windows to Heaven

Hurra, die Fenster kommen!

Endlich, endlich hat das Warten ein Ende. Wir waren schon recht verzweifelt, weil wir seit 10 Wochen auf die neuen Fenster warten und der gesamte Innenausbau davon abhängt. Es hat sich alles ewig hingezogen – wir hatten erst einen Schreiner da, dann einen zweiten, einen dritten… Letztlich haben wir im Internet einen Anbieter von Holzfenstern gefunden, der ein spezielles Modell für Umbauprojekte hat, bei dem außen eine zusätzliche „Aluschiene“ angebracht ist, so dass die Fenster einfach witterungsbeständiger und weniger wartungsintensiv sind. Auch sonst haben die Fenster noch ein paar Besonderheiten, die uns gut gefallen haben. Der einzige Schreiner, der sie besorgen und einbauen kann, ist allerdings mehr als ausgelastet, und so hat sich das alles ganz schön hingezogen. Aber: morgen um 08:00 Uhr geht’s los!

Sobald die Fenster drin sind, können die Wände ab dem Wochenende fertig verputzt werden und der Fliesenleger kann danach fertig fliesen. Wenn der Putz trocken ist, können wir grundieren, streichen und tapezieren. Und dann kommen Ende September die restlichen Böden rein.