Alle Schäfchen im Trockenen

So, jetzt sind auch die Fenster im OG und DG eingebaut, der Winter kann kommen… Aber halt, die letzte Putzschicht und Farbe muss noch außen an die Fassade. Und das bis Ende November, denn dann haben wir kein Gerüst mehr… Und es darf dabei nicht regnen, und unter 5°C ist auch schlecht (wir haben außen wie innen einen Kalkputz). Wir warten also dringend auf die restlichen goldenen Novembertage!

In der Zwischenzeit ist meine Mutter vom OG ins EG umgezogen, d.h. wir fangen jetzt an, oben alles zu räumen und zu entkernen. Im DG muss noch ein Kamin abgebrochen werden (der unten im Keller schon weg ist – ja, das war keine gute Idee, wissen wir jetzt auch…), dafür brauchen wir aber neue Ziegel um die Lücke im Dach zu füllen. Und die haben wir erst, wenn die neuen Dachflächenfenster eingebaut sind. Solange können wir den Kamin im OG auch nicht abreißen – die Gefahr ist zu groß, dass er von oben nach unten durchrutscht.

Die Fenster im OG und DG haben wir (ok, mein Mann…) selbst ausgebaut und – da wo sie bodentief werden – die Mauern untendrunter rausgestemmt. Es gibt auch spezielle Sägen, mit denen man Mauerwerk schneiden kann, die hatte OBI aber nicht da, und es hätte auch eine mega Staubentwicklung gegeben; daher haben wir uns entschieden, zu stemmen. Bei dem ganzen Fensterdrama sind mehrere Probleme und Ärger aufgetaucht, die man als Profi vermeiden könnte, oder wenn man vielleicht einen Architekten hat, der das ganze koordiniert:

  1. Durch die Außendämmung werden die Fenster nun alle weiter nach außen gesetzt, damit man später nicht durch Schießscharten gucken muss. Da außen aber schon die Dämmung und der Putz drauf war, die Fenstermaße aber gemessen wurden, bevor die Dämmung da war, haben wir Lücken, die nun wieder beigeputzt/gestopft werden müssen, und unterschiedliche Einbautiefen, da die Außendämmung nicht immer gerade mit der früheren Laibung abschließt.
  2. Durch das Ausstemmen der Fenster ist die umgebende Mauer nicht mehr gerade, sondern weist beträchtliche Löcher auf, so dass innen jetzt viel ausgebessert werden muss. Das kostet natürlich auch Zeit und Geld. Wir haben ja Hohlblocksteine als Mauern, und wenn man auf einen solchen Hohlraum beim Stemmen trifft, ist die Lücke halt nicht 5, sondern vielleicht 15 cm breit…
  3. Wir hätten alle Fenster gleichzeitig bestellen sollen, um das Problem mit dem Gerüst bzw. Verputzen der Fassade zu verhindern. So hat sich alles so weit nach hinten gezogen, und die Arbeiter konnten lange nicht weitermachen, weil die Fenster fehlten.
  4. Uns war auch nicht klar, dass erst die Außenfensterbänke eingebaut werden müssen, bevor der Feinputz draufkommt. Wir dachten, das hat Zeit bis ganz zum Schluss… Die haben wir daher auch sehr viel später bestellt. Wir haben uns für Standard-Alubänke entschieden, und die sind zwar relativ schnell zu haben (2 Wochen), aber dann wurde für 1 Fenster die Bank völlig vergessen, und für zwei andere nicht mitgeliefert, und schon sind wir bei 4 statt 2 Wochen. Als sie endlich eingebaut sind, stelle ich fest, dass die im EG und OG unterschiedlich weit über die Fassade ragen. Komisch – muss das so sein, frage ich mich? Ist ja nicht gerade schön. Und nein, das muss nicht so sein!!!
  5. Wir haben die Lieferzeit bei den Fenstern völlig unterschätzt. Davon abgesehen, dass wir den Liefertermin erst gut 4 Wochen nach Auftrag mitgeteilt bekamen (auch nach mehrmaligem Nachfragen!) Und dann kamen sie noch zwei Wochen später als ursprünglich geplant. Auch hat sich der ganze Prozess vom Aufmaßtermin, über die Angebotserstellung, Korrektur, nochmal messen, neues Angebot, bestellen, … ewig hingezogen. Und das lag nicht an uns!!

Insgesamt hat es rund um die Fenster, Bänke und Innentüren sehr an der Kommunikation gehapert. Wir schreiben Emails, die nicht beantwortet werden, rufen an und kriegen zu hören „bin gerade auf Baustelle, rufe zurück“ (und ruft natürlich nicht zurück). Ich vermute aber, dass das bei allen Betrieben ein Problem ist, die zuviel zu tun haben und zuwenig Leute, um das zu tun. Ärgerlich ist es trotzdem, denn es ist ja unser Geld und unsere Nerve, die dabei draufgehen! Ein bißchen mehr Beratung von Seiten des Fensterbauers hätte auch nicht geschadet, siehe Thema Außenfensterbänke, Maße etc. Sein Kommentar dazu, als ich mal fragte, woher ich denn xy hätte wissen sollen: „Wir machen das ja jeden Tag und wissen, was zu tun ist. Aber wir sind ja nicht der Bauleiter…“

Ach ja. Bevor ich mich wieder aufrege, mache ich jetzt lieber mit der Badplanung weiter. Da bin ich schon seit Wochen dran, und finde aber keine ideale Lösung bei den vorherrschenden „Bedingungen“. Schwierig für mich als Perfektionisten. Neues Thema. Demnächst stell ich auch endlich mal Bilder zu dem ganzen aktuellen Stand ein – ist ja blöd, immer nur Text zu lesen 😉

Kaminplanung

Heute war ein Kaminbauer da, um sich die Gegebenheiten vor Ort anzusehen. Eigentlich wollten wir zuerst zum Laden fahren, aber der Herr wollte freiwillig erstmal bei uns vorbeikommen – da sagen wir natürlich nicht nein.

Und natürlich war meine erste Planung damit „dahin“. Ursprunglich dachte ich, den Kamin an der Nordseite vom Wohnzimmer zu platzieren, aber das wäre wohl die schlechtere Lösung. Er wird wohl an die Ostseite kommen, ziemlich mittig, so dass er am Fenster vom Dachboden vorbeiführt. Vorteil ist, dass wir auch von der Küche aus Sicht auf den Kamin haben und die Wärme natürlich besser in die Küche gelangt, weil direkt gegenüber ja der Durchbruch ist. Das Klavier muss dann allerdings woanders hin. Folgendes ist zu beachten:

  1. Der neue Außenkamin aus Edelstahl muss – nach neuer Vorschrift – im Umkreis von 15 m (!!) jeweils 1 m über allen Fenstern liegen. Wenn der Kamin an der Nordseite wäre, müsste er deswegen über die Firsthöhe reichen wegen dem besagten Fensterabstand, dazu müsste ein Durchbruch im Dach gemacht werden. An der Ostseite ist das einfacher, weil der Dachüberstand so gering ist, dass er daran vorbeigeführt wird.
  2. Außerdem muss der Schornsteinfeger (bei Neubauten) den Zugang zum Kamin außen in ca. 150 cm Höhe (vom Boden aus…) zur Verfügung haben – d.h., der Abzug kann nicht erst im OG drangebaut werden, sondern muss bis zum Erdgeschoss runtergezogen werden.
  3. Bei der Außendämmung muss direkt am Kaminrohr feuerfestes Material zur Dämmung verwendet werden, also Mineral-/Steinwolle. Wenn die ganze Fassade ohnehin mit sowas gedämmt wird, ist es egal, aber bei uns müssen wir dann eine Aussparung vorsehen, da ja Heraklit vorgesehen ist.
  4. Innen muss um den Kamin eine Freifläche von 1 m eingeplant werden als Feuerabstand.
  5. Natürlich kann er auch nicht direkt auf Parkett stehen. Es muss entweder gefliest oder mit Glasplatte abgesichert werden.

Wir werden jetzt als nächstes einen Termin im Laden vereinbaren, um uns beraten zu lassen, welcher Kamin/Ofen in Frage kommt.