Ausflug in die Kubacher Kristallhöhle und Tiergarten

Eigentlich hatte ich bei 35°C was anderes geplant – Abkühlung irgendwo im Freibad.
Aber klar, es ist Wochenende – und wann passieren statistisch gesehen die meisten Unfälle?…

Unsere Große musste sich also heute morgen beim Frühstück mit dem neuen Brötchenmesser einmal quer (durch die Nägel durch…) die Finger aufschneiden. Diese Art Schrei vom Kind war mir neu… Und klar: Schwimmbad war damit erledigt. Eine Ablenkung musste aber schnell her, also haben wir spontan eine andere Art Abkühlung gesucht, unter Tage.

Es gibt mehrere solcher Tropfstein-/Bergwerkshöhlen in Hessen – die bekanntesten sind wohl die in Breitscheid, Attendorn und eben Kubach (bei Weilburg/Braunfels). Der Name „Kristallhöhle“ hatte mich am ehesten gelockt, denn welches kleine Mädchen steht nicht auf Glitzer, Edelstein & Co.?

Die „Teilnahmebedingungen“ sind leicht unterschiedlich bei den Höhlen, am besten vorher informieren! In Attendorn z.B. darf man keine Tragen, Rucksäcke o.ä. mit in die Höhle nehmen, in Kubach ist es erlaubt. Man muss einen Helm tragen, aber darf auch seinen eigenen mitbringen. Fahrradhelme sind eindeutig von Vorteil, denn sie passen besser und fallen wegen den Bändern nicht vom Kopf, wenn man nach oben schaut – die geliehenen in Kubach muss man daher festhalten.

Warme Sachen hatte ich eingepackt – es sind immer so ca. 8 °C in den Höhlen, und da man länger steht und sich nicht so viel bewegt, wird es schnell kalt. Was ich nicht bedacht hatte: innen ist es nass – Sandalen sind also keine gute Idee. Es tropft meist von oben, und unten bilden sich Pfützen. Sind die Füße erstmal naß, wird es richtig kalt…

Die Tour dauerte eine gute Stunde. Es sind 400irgendwas Stufen hinunter, und ungefähr genauso viele wieder hinauf. Insgesamt 70 Höhenmeter. Beim Rückweg wird einem – trotz nasser Füße – wieder warm 😉

Was gibt’s zu sehen? Eigentlich gar nicht so viel, im Nachhinein. Eine große Höhle mit glitzernden Wänden (daher wohl der Name „Kristallhöhle“), ein paar Mini-Stalaktiten, ein kleiner See, verschiedene Gesteine. Der Auf- und Abstieg war ganz spannend, über enge/rutschige Treppenstufen, manchmal musste man den Kopf einziehen.

Außer der Höhle gibt es noch ein Mini-Museum. Dort sind wir zuerst rein, um die Wartezeit bis zur Führung zu überbrücken. Es gibt dort jede Menge verschiedener Metalle, Edelsteine und sonstige Gesteinsarten zu sehen, und natürlich die ganze Entstehungsgeschichte der Höhle.

Eric hat sich in der Zeit mit Anna anderweitig beschäftigt. Das hätte überhaupt nicht funktioniert. Ich würde sogar sagen, selbst für Kindergartenkinder ist die Tour ungeeignet. Elisa hat mit knapp 6 tapfer und geduldig „durchgehalten“, aber man hat allen Kleinen schon angemerkt, dass es nicht lustig war – sie haben es eher geduldig über sich ergehen lassen.

Wir waren 13 Leute in der Gruppe, die Hälfte davon Kinder. Zwei waren geschätzt noch jünger als Elisa, die anderen etwas älter. Die Tour klang auf der Homepage ja recht spannend, tatsächlich war es für die Kinder ziemlich langweilig – zumindest, was die ganzen Erzählungen betraf. Leider gibt es nur diese eine Möglichkeit, die Höhle zu besichtigen. Der Guide sagte mir zwar, für Schulklassen oder andere Kindergruppen würden sie eine „abgespeckte“ Variante anbieten, aber im Ernst: wenn die Hälfte einer Gruppe aus Kindern besteht (und wir waren heute ja bestimmt keine Ausnahme-Gruppe), warum bieten die nicht eine kinderfreundlichere Tour an? Oder die Möglichkeit, einfach nur zu gucken, ohne den ganzen Info-Ballast? Für die jüngeren Kids im Grundschulalter ist doch das Höhlenfeeling am spannendsten – die Gesteine, Glitzer, Wasser, … Das wäre locker in 20 min. erledigt. Schade, es hätte mehr Spaß machen können.

Nach der Tour waren wir hungrig. Die Gaststätte der Höhle ist derzeit geschlossen, da gab’s also nix. Eine Stunde Hunger im Auto war auch keine Option, also sind wir noch in den benachbarten Weilburger Tiergarten. Elisa wollte schon lange mal wieder in einen „Zoo“, und es gibt dort das Café/Restaurant „Hessenhaus“. Dort sind wir zuerst eingefallen, und waren positiv beeindruckt. Das Essen kam sehr schnell, es gibt Hochstühle für die Kleinsten, Malbücher und Bilderbücher, Stifte geschenkt. Und eine Eistruhe 🙂 Einen Wickeltisch habe ich leider nicht gesehen, aber vielleicht ist der in der Behinderten-Toilette?

Nach dem Essen sind wir in den Wildpark. Angeblich gibt es dort Bären, Elche, Wölfe, Damwild, Otter und noch etliche andere. Gesehen haben wir im Endeffekt nur die Hühner gleich hinter dem Eingang, eine Nilgans-Familie und Welse im Waldsee. Kein einziger Bär, Elch oder Wolf hat sich blicken lassen. Wir haben natürlich auch nicht die beste Zeit für so einen Besuch ausgewählt. Das Wild wird wahrscheinlich erst in der Dämmerung rauskommen, oder früh am Morgen. Tagsüber – vor allem bei dieser Hitze – würde ich mich auch am liebsten verkriechen… Im Opelzoo letztes Jahr war es das gleiche Problem. Fazit: kein Wildtierpark oder Zoo mehr im Sommer. Am besten an einem kühlen, trüben Tag, und relativ früh oder spät. Neben den Tieren gibt es aber noch einige tolle Spielbereiche auf dem Gelände, zum Klettern, Balancieren und so.

Wir hätten da auch gut den Nachmittag verbringen können, ohne auf die Suche nach Tieren zu gehen 😉 Für Anna waren die Hühner das Highligt, und bei den Schafen gab’s gerade ein zuckersüßes Lämmchen.

Abgesehen davon, dass beide Kids am Ende total quengelig, müde und überhitzt waren (Anna hatte noch nicht mal geschlafen über Mittag), war es doch ein ganz schöner Ausflug. Und die Große hat die ganze Zeit nicht einmal an ihre zerschnittenen Finger gedacht.

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