Nestbau die 3.: Stillen/Füttern, Wickeln und unterwegs

Bettumrandung fertig 🙂

Da wir das Bett ja zunächst ans Elternbett dranstellen (wir haben keine zusätzliche Wiege, BabyBay o.ä.), muss die Umrandung auch nur für 3 Seiten sein. Die vierte Seite könnte man später immer noch ergänzen, aber ich glaub‘ wir werden sie eh nicht brauchen.

Das Bett ist übrigens ein Modell von Treppy, das wir gebraucht erstanden haben, ursprünglich als Zweitbett für Elisa in unserem alten Schlafzimmer. Wir hatten es im Endeffekt aber nie benutzt, dafür kommt es jetzt als Babybett dran. Es hat nur 60×120 cm (bei Elisa waren wir nach der Wiege direkt auf 70×140 umgestiegen), und passt daher gerade noch ans Elternbett dran und gut durch die Türen durch – so kann ich es dank der Rollen auch mal in andere Zimmer schieben, je nachdem wo ich es gerade haben will. Das Gitter an einer Längsseite kann man in verschiedenen Höhen arretieren, oder – wie jetzt – einfach unten drunter schieben und hat so eine zusätzliche Ablagefläche – sehr praktisch. Die Höhe des Lattenrostes kann man natürlich auch anpassen. An den oberen Rändern ist ein Beißschutz angebracht, damit Holz/Lack nicht beschädigt werden (obwohl Elisa sowas nie gemacht hat – da hätte ich eher auf unseren Hund getippt 😉

Nächstes Projekt

Weil ich im Eifer wieder mal zuviel Stoff gekauft hatte, hab ich noch ein Stück davon für ein Mini-Stillkissen (auch Stillrolle genannt) verwendet.

Eigentlich hab ich nicht vor, nochmal zu stillen (hat beim ersten Kind schon nicht geklappt), aber gefüttert werden muss das Baby ja trotzdem. Von Lansinoh hatte ich so ein Stillkissen das erste Mal gesehen und war schon drauf und dran, es zu kaufen (ca. 20 €) – aber dann hab ich bei den DIY Mamis auf Youtube diese praktische Anleitung gefunden und es einfach selbst gemacht – ist ganz leicht! Es ist ca. 30×30 cm klein und kann daher auch für unterwegs eingepackt werden, ohne viel Platz wegzunehmen. Man steckt einfach einen Arm durch und der Kopf des Baby’s liegt dann schön weich gepolstert auf dem Arm auf.

Beim ersten Kind hatte ich mir so ein Standard-Stillkissen von Theraline zugelegt (wie dieses hier, mit einer Füllung aus Mikrokügelchen, so dass man das Kissen beliebig formen kann) – wurde halt im Fachgeschäft empfohlen. Ich fand es aber ziemlich unpraktisch, weil ich nie wußte, wohin mit dem langen Teil – irgendwie war es nie da, wo ich es brauchte, oder es war immer ein Stück im Weg. Letztlich habe ich es benutzt, um das Bett für Elisa zu verkleinern, oder hatte es als Rausfallschutz auf der Couch liegen.

Dann habe ich diese Hörnchen-Kissen entdeckt, die es auch von verschiedenen Herstellern gibt (Motherhood, Chicco, …) . Die günstigste Variante habe ich bei IKEA gefunden und werde das nun ausprobieren.

Je nachdem, wie schnell (oder langsam) das Kind trinkt, wird es auf dem nackten Arm oder Bein doch irgendwann unbequem, daher ist es schon angenehmer, wenn man das Kind irgendwo „ablegen“ kann. Es gibt diese Kissen mit unterschiedlichen Füllungen, u.a. auch mit dieser Mikrofüllung von Theraline; aber gerade die finde ich für diesen Zweck unpraktisch, weil sie so instabil ist. Das Kissen von IKEA hat eine relativ feste Polyesterfüllung (also wattiert) und behält die Form.

Für unterwegs

Mit zwei Autos und zwei Kinderwagen war es so, dass ich irgendwie jedesmal die Hälfte vergessen hatte einzupacken, oder immer zu spät kam, weil ich noch überlegen, suchen und umpacken musste. Für Elisa hatte ich zwar eine Windeltasche für unterwegs genäht, aber eben nur diese eine. Im Auto haben dann die Feuchttücher gefehlt, im Kinderwagen der Schnuller, im Buggy waren keine Windeln mehr… Diesmal werde ich das besser organisieren! Bei Makerist habe ich ein super Ebook von Kubischneck für eine Windeltasche gefunden und gleich ausprobiert. Das Ganze werde ich dann noch dreimal anfertigen. Man kann die Tasche in zwei verschiedenen Größen nähen, mit Gummi oder Lasche als Verschluss:

Windeltasche Nähanleitung Schnittmuster

Da ich ja für den neuen Wickeltisch im Bad abwischbaren Stoff besorgt habe, wollte ich das auch mal für die Windeltasche ausprobieren. Gerade unterwegs wird die ja gerne dreckig, und da wäre es viel praktischer, wenn man sie einfach abwischen kann. Ich habe also für den Außenstoff diesmal beschichtete Baumwolle genommen und nur für innen normale Webware. Im Nachhinein gefällt mir die beschichtete Variante allerdings nicht so gut – es fasst sich einfach unangenehm an, finde ich. Die nächste werde ich aus Wachstuch machen, das ist glatter – allerdings wird sie vermutlich nicht so lange halten. Bei der letzten Wickelauflage sind nach einiger Zeit nicht nur die Nähte aufgegangen, sondern es haben sich richtige Risse gebildet. Kann aber auch an schlechter Qualität gelegen haben (war von Buttinette). Die Wickelauflage werde ich vorsichtshalber aus der beschichteten Ware nähen (neuer Beitrag folgt); die Haptik ist mir da nicht so wichtig, weil ja eh ein Handtuch als Auflage draufkommt.

Damit habe ich übrigens die beste Erfahrung gemacht. Die meisten Bezüge für Wickelauflagen sind entweder als Rundumbezug aus Frottee gemacht, oder so, dass auf man einen Spannbettlaken-ähnlichen Bezug noch ein Frottee-Handtuch oder was ähnlich Saugfähiges aufgeknöpft, was dann gewechselt werden kann. Beide Varianten finde ich unpraktisch – die erste, weil immer der ganze Bezug abgenommen und gewaschen werden muss (ich bräuchte also u.U. mehrere davon pro Woche), und die zweite, weil ich das mit den Druckknöpfen nicht mag und man dafür zusätzlich exakt passende Wechsel-Frottees anfertigen muss. Am einfachsten ist es, ein abwischbares Polster zu haben (eben aus Wachstuch oder beschichtetem Stoff), und darüber ein normales Dusch- oder Badetuch zu legen, das man oben und unten unter das Polster einschlägt. Dann muss man immer nur das Handtuch wechseln – und das geht ratz-fatz.

Für Arztbesuche

Außerdem habe ich – ebenfalls von Kubischneck – noch eine U-Heft Hülle gemacht. Für Elisa hatte ich damals eine ohne Schnittmuster aus Filz genäht, weil es schnell gehen musste. Das ist zwar stabil, aber dafür auch ziemlich dick. Weil ich das Ebook für die Windeltasche so toll fand (echt, ich habe noch nie ein so detailliertes und gut strukturiertes Ebook vor mir gehabt!) habe ich mir auch die Anleitung für das U-Heft heruntergeladen. Leider ist mir erst ganz am Ende, als ich schon fast fertig war, aufgefallen, dass ein Detail dort fehlt – es ist kein Verschluss für das Heft vorgesehen. Ich habe daher noch ein breites Gummiband ergänzt, bevor ich rundherum zugenäht habe, denn ich möchte nicht, dass die Chipkarte oder der Impfpass rausfallen.

Hin und weg – Kinderwagen, Buggy & Co.

Das Thema Kinderwagen ist ja so ein zweischneidiges Schwert – es gibt Eltern, die legen ohne zu Zucken 1000 € aufwärts auf die Theke für einen fahrbaren Untersatz, andere lehnen Kinderwägen komplett ab und manövrieren ihr(e) Kind(er) per Tuch oder Trage von A nach B.

Für mich stand schon beim ersten Kind fest, dass ich Elisa nicht über Monate oder gar Jahre auf dem Rücken schleppen will, zumal mit Hund ja auch schon größere Strecken bewältigt werden mussten.

Wir haben uns damals also für einen wirklich geländegängigen Wagen entschieden, der im Endeffekt mit allem Zubehör (Wanne, Regenschutz, Sonnenschutz, Sitzverkleinerer, …) auch recht teuer war, aber im Nachhinein hat sich die Investition wirklich gelohnt. Der Tfk Joggster Adventure II begleitet uns nun schon fast 4 Jahre: das Ding ist eigentlich unkaputtbar (bis auf den Regenschutz) und so ziemlich der größte Kinderwagen am Markt (also was die Größe vom Kind angeht). Er geht wortwörtlich über Stock und Stein, durch Wald, Wiesen und Schnee.

Zusätzlich hatten wir noch einen B-Agile 4S von Britax Römer gebraucht übernommen, der leichter ist und sich einfacher falten + transportieren lässt. Denn das ist mit dem Tfk schon ein Akt – der nimmt fast den ganzen Kofferraum in meinem Kia ein und das Klappen / Tragen hab ich meist dem Mann überlassen. Der B-Agile war für uns aber nicht das Gelbe vom Ei: einmal ist Elisa kopfüber rausgefallen beim Herunterbeugen, weil wir keinen Bügel für den Wagen haben und sie nicht mit Gurt gesichert war (ist einfach zu umständlich, sobald das Kind laufen kann). Die Reifen sind nur EVA-Reifen, Profil ist schon lange keins mehr drauf (das ist bei den Dingern meist so), und er lässt sich viel schwerer lenken als der TfK. Außerdem fehlt die Möglichkeit, eine Maxi Cosi Babyschale draufzupacken, und das war das k.o. Kriterium beim zweiten Kind.

Es sollte also ein Wagen her, den ich hauptsächlich für unterwegs, alleine, benutzen kann, und wo die Babyschale draufpasst, weil ich keine Lust mehr auf diese elende Schlepperei habe. Die Suche gestaltete sich recht schwierig, weil man nicht auf jeder Anbieterseite konkret nach diesem Feature suchen kann. Ich hatte auch zuerst überlegt, den TfK zu verkaufen (da wir den Hund nicht mehr haben) und stattdessen einen Sportwagen anzuschaffen, der auch als Travel System fungiert (also mit Babyschale und ggf. Babywanne). Aber dafür hätte ich dann auch mindestens 400 € hinlegen müssen, und solange wir keinen Abnehmer für den TfK finden, wäre das Unsinn. Den werden wir also weiterhin nutzen (zumal wir schon die passende Babywanne dafür haben) für zu Hause und längere Strecken, weil er einfach super komfortabel für das Kind ist.

Also kam nur noch ein Buggy in Frage, mit den folgenden Kriterien:

  • kompatibel mit Maxi Cosi
  • leicht (max. 8 kg ohne Sitzeinheit)
  • Sitzeinheit + Bezug müssen abnehmbar sein
  • er sollte frei stehen können im geklappten Zustand

Die Länge der Rückenlehne war zuerst auch ein Kriterium (damit das Kind mit 3-4 Jahren auch noch reinpasst), aber davon habe ich mich verabschiedet – wir sind hier wirklich verwöhnt vom TfK (54 cm!!), die meisten Buggies liegen zwischen 42-46 cm Rückenlänge. Und selbst wenn sie mal etwas länger ist, stoßen die Kinder dann oben an das Verdeck, so dass das eh abgemacht werden muss. Auch die Tragfähigkeit von 15 oder 22/25 kg ist für mich irrelevant – Elisa hat mit fast 4 Jahren auch erst 16 kg, das wird also kein Problem sein.

In die engere Wahl kamen folgende Modelle:

  • JOIE, Pact Flex oder Tourist (Signature Edition)
  • Easywalker, XS
  • OSANN, Boogy
  • Ergobaby, Metro
  • ABC Design, Limbo
  • HAUCK, Saturn R
  • HAUCK, Vision X

Die Buggies von Maxi Cosi selbst fielen leider alle raus, weil der Sitz nicht abnehmbar ist. Das beschert einem dann zusätzliches Gewicht wenn die Babyschale drauf ist, und das Ding ist irgendwie immer im Weg – entweder vor oder hinter der Babyschale, oder so, dass man nicht mehr an den Korb drankommt. Easywalker war preislich viel teurer als der Pact, aber qualitativ nicht besser. Ergobaby Metro hat mir sehr gut gefallen, war aber auch zu teuer im Vergleich, ebenso wie der Limbo und Vision X (wobei die letzten beiden auch keine Reisebuggies, sondern richtige Sportwagen sind).

Von JOIE kamen jetzt gerade im Mai/Juni neue Modelle (Finiti und Aeria) raus, die aber leider zu teuer sind und noch in keinem Geschäft zum Angucken da waren. Bei Baby One hatten sie gerade neu den OSANN Boogy da, und den konnte ich dann direkt mit dem Pact vergleichen. Der Pact ist ein Auslaufmodell, der vom Tourist abgelöst wurde. Beide sind eigentlich gleich, nur hat der Tourist eine noch kürzere Rückenlehne, könnte zusätzlich eine Babywanne tragen und hat die neuen Magnetverschlüsse am Gurt. Ist aber 100 € teurer und die Wanne brauchen wir eh nicht. Vergleichen konnte ich dort auch noch die „alten“ Modelle Mytrax und Versatrax, die aber beide zu schwer und groß sind – eben vollwertige Sportwagen.

Beim Boogy fand ich den Gurt für die Rückenlehne zu umständlich, und der Korb ist kleiner als beim Pact. Schieberhöhe ist genau gleich, aber Verdeck und Sitz sind tiefer gelegen als beim Pact, für den dann die Entscheidung fiel. Ich finde es schon praktischer, wenn man sich nicht immer soooo tief zum Kind runterbeugen muss, und wenn das Kind halbwegs auf Tischhöhe sitzen kann. Die Signature Edition (mit Lederschieber und besserer Polsterung) hatten sie bei Baby One allerdings nicht da, also habe ich ihn online bei www.babybrands.de bestellt – zu einem super Preis, und mit schneller Lieferung. Heute kam das gute Stück schon – wir werden ihn am Wochenende aufbauen und testen *freu*.

Besuch im Opel-Zoo

Was tut man nicht alles noch 2 Wochen vor der Entbindung… Das Wetter sah heute morgen so vielversprechend aus: es hatte frisch geregnet und war angenehm kühl. Erst am Nachmittag sollte es weitere Gewitter und Regen geben. Ich überlegte ernsthaft, in welcher noch passenden Jacke ich nicht frieren würde.

Ich hatte Elisa schon lange versprochen, mal mit ihr in einen Zoo zu fahren. Nur hatte uns Corona das ganze letzte Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht, und erst jetzt war es endlich nicht so heiß oder so triefend nass, dass wir uns auf den Weg nach Kronberg (Taunus) machten. Sehr gerne wäre ich auch wieder zur Lochmühle gefahren, aber da waren nach letztem Stand immer noch viele Attraktionen entweder ganz geschlossen oder hätten nur mit Maske genutzt werden dürfen, und darauf habe ich echt keine Lust. Auch die Spielplätze im Opel-Zoo sind aktuell noch gesperrt, das Pony- und Kamelreiten, und ein paar Indoor-Sachen (z.B. das Aquarium) – aber zumindest hat man freien Zugang zu den Tieren, kann füttern (es gibt Karotten und Tierfutter vor Ort zu kaufen) und fast überall ohne Maske hin.

im Elefantenhaus

Wir hatten leider keinen Wagen/Buggy dabei. Ich dachte, mit fast 4 Jahren schafft das Kind es mittlerweile auch ohne, zumal sie auch zu Hause viel läuft und wir den Wagen eigentlich gar nicht mehr benutzen. Heute allerdings hätten wir ihn gut brauchen können – ich wußte nicht, das die Wege dort so lange sind.

Hier gleich der erste Tipp: orientiert euch bereits vorher über die Location, vor allem die Größe / Weitläufigkeit. Das theoretisch schönste Ausflugsziel wird mit einem müden, heulenden Kind zum total Reinfall.

Und hier noch die anderen Pro’s und Contra’s bzw. Tipps, die ich euch – und uns selbst – für einen nächsten Besuch an die Hand geben kann:

  • Was gibt’s zu erleben? Natürlich alle möglichen großen und kleinen Tiere, dabei einige, die Kind schon kennt (Esel, Ziegen, Fische, Schildkröten etc.). Aber natürlich auch exotische Tiere, weswegen man eigentlich den Zoo aufsucht – Giraffen, Zebras, Elefanten & Co. Was dem Kind gefehlt hat: Löwen, Tiger, Nashörner und Affen. Ok, es gab ein paar Äffchen, die sich in den Gehegen gut versteckt hatten und soweit weg waren, dass Elisa sie nicht wirklich erkennen konnte. Aber wir hatten schon zwei Stunden hinter uns, bis wir sie endlich gefunden hatten, und da war Elisa schon ziemlich müde vom vielen Laufen und der Hitze. Schade.
    Gerade für die kleineren Kinder sind Spielgelegenheiten natürlich das Nonplusultra – Tiere sind toll, Spielen ist besser. Wir wußten aber vorher, dass wir hier wegen Corona Abstriche machen müssen und waren drauf eingestellt. Es gibt einen größeren Spielplatz, wo man theoretisch auch grillen kann, mit Riesenrutschen etc. Und zwischendurch ein paar kleinere Spielmöglichkeiten, z.B. einen Wasserlauf wo die Kinder planschen können. Aber das war’s eigentlich auch schon – zumindest haben wir nichts anderes entdeckt. Genau das wäre aber für mich der Hauptgrund, nicht nochmal mit einem kleinen Kind unter 4 Jahren hinzufahren. Tiere sind nur für eine relativ kurze Zeit spannend (zumindest für so kleine Kinder, die noch nicht an Sachinformationen rund ums Tier interessiert sind), und die weiten Wege machen schnell müde. Wir hatten allein eine gute Stunde Anfahrt, und der Eintritt ist auch nicht gerade günstig – 15 € pro Erwachsener und 8,50 € für jedes Kind ab 3. Dafür, dass der Besuch nach knapp 3 h aufgrund von Hitze und Müdigkeit beendet war, kann ich leider nur Schulnote 3 für den Ausflug vergeben.
  • Infrastruktur, so nenne ich es mal: als wir zuhause losfuhren, war es ziemlich kühl. Als wir ankamen, gefühlt 10 °C wärmer und sonnig. Jacken haben wir natürlich gleich im Auto gelassen, aber ansonsten konnten wir nicht viel an der Kleidungssituation ändern, obwohl Elisa dann gegen Ende im Unterhemd rumlief und ich zumindest meine Leggings noch ausziehen konnte. Tipp für’s nächste Mal: Blick in die Wetter-App hilft bestimmt, und zwar nach den Gegebenheiten am Zielort…
    Gleich hinter dem Eingang und dem ersten Tiergehege gibt es ein Restaurant und um die Ecke Toiletten. Da wir gerade erst ankamen, haben wir beides ignoriert und gingen davon aus, das es genügend andere Gelegenheiten geben wird. Großer Fehler. Wir mussten quasi einmal den kompletten Rundweg ablaufen, um die nächste Toilette zu finden. Die bestand aus 1 (!) Toilette für Frauen und 1 (!) für Männer. Wenn im Park pro Tag 2000 Besucher zugelassen sind, könnt ihr euch vorstellen, dass man nicht allein in der Schlange steht… Wir standen also nur kurz an und entschieden, dass wir genauso gut noch die restlichen 500 m bis zur anderen Toilette am Eingang/Ausgang zurücklegen können, da wir eh heim wollten. Kurz vorher hatten wir Mittagspause gemacht und da schon beobachtet, dass andere Kinder gezwungenermaßen die Büsche ausgenutzt haben, weil es keine andere Möglichkeit gab. Ein Wunder, dass unsere Kleine überhaupt so lange durchgehalten hat. Auch hier ein Tipp: verschafft euch spätestens bei Ankunft einen Überblick, wo es Toiletten und Rastmöglichkeiten gibt, und wie lang die Wegstrecken dazwischen sind. Das erspart eine Menge Frust und „Unfälle“.
    Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich gerade die sanitären Gegebenheiten in diesem Zoo unter aller Kanone finde. Gerade dort, wo sich hauptsächlich Familien mit kleinen Kindern aufhalten, sollte man für ordentliche und hygienische Zustände sorgen, gerade in Zeiten von Corona. Als wir endlich – fix und fertig nach dem langen steilen Weg zurück zum Eingang – an den Toiletten ankamen, waren die zwar – im Gegensatz zu dem kleinen Klohäuschen vorher – halbwegs sauber, aber es gab weder Desinfektionsmittel noch Papierhandtücher, um sich abzutrocknen. Stattdessen nur die tollen Handlüfter, die die Bakterien noch munter im ganzen Örtchen verteilen. Und das Genialste: ich hätte es in meinem „Zustand“ überhaupt nicht allein geschafft, meinem Kind die Hände zu waschen. Die Waschbecken sind natürlich so hoch, dass kein kleines Kind allein dran kommt. Es gibt auch keine Hocker o.ä. zum Draufstellen, man muss das Kind also hochheben beim Händewaschen. Das ist bei 16 kg schon nicht so ohne. Zusätzlich muss man aber noch die Hand vor einen Sensor halten, damit überhaupt Wasser aus dem Hahn kommt. Ergo: es fehlt eine 3. Hand, die wir zum Glück in Form der Oma dabei hatten. Und die hatte wirklich nur 1, weil die zweite gerade in Gips ist. Was macht also ein Erwachsener, der gerade auch nur eine Hand zur Verfügung hat?!
    Mehr als Schulnote 6 kann ich bei diesen Zuständen leider nicht vergeben. Denn hier geht es nicht um den Funfaktor, sondern Gesundheit. So eine völlige Fehlplanung und Ausführung von Sanitäreinrichtungen habe ich noch nie erlebt.
  • Wege & Ziele: es gibt leider keinen Übersichtsplan in Papierform, den man für unterwegs hätte mitnehmen können. An manchen Stellen im Park gibt es Übersichtstafeln (die oben im Bild), damit man sich orientieren kann, aber nicht an jeder Ecke. Die Beschilderung an sich in Form von Hinweispfeilen ist auch ziemlich bescheiden. Wir sind direkt am Anfang ein ziemliches Stück bergauf gelaufen, an einem großen Gehege entlang, um dann in einer Sackgasse zu enden und den ganzen Weg wieder zurück zu müssen. Einzelne „Stationen“ wie Giraffen, Elefantenhaus etc. sind zwar beschildert, aber ansonsten kann man nur dem Schild „Rundweg“ folgen. Und der ist ganz schön lang. Elisa wollte unbedingt Affen sehen, und ich konnte sie permanent nur vertrösten mit „das dauert noch ein Stück“ oder „ist bestimmt nicht mehr weit“ – weil wir einfach keine Orientierung hatten und es schwierig war, die mit dem Handy abfotografierte Tafel zu lesen. Mit einem Kinderwagen wäre das Ganze daher wesentlich entspannter und weniger anstrengend gewesen (aber auch nur für’s Kind (nicht für den der schieben muss…). Bewertung: 5 (leider nicht mehr „ausreichend“).
  • Essen & Trinken: man kann sein eigenes Picknick mitbringen oder sich an einem der zahlreichen Imbißstationen etwas kaufen. Sitz- und Essgelegenheiten gibt es wirklich genügend (obwohl gerade am Wochenende natürlich viel los ist), das ist sehr praktisch. Es gibt 2 Restaurants und mehrere Kioske unterwegs – immer mit Eis, Pommes, Bratwurst, Brötchen o.ä., zu normalen Preisen. Es gibt sowohl Sitzgelegenheiten mit und ohne Tische, und schattige Plätze findet man durch die vielen Bäume auch. Am Ausgang gibt es noch ein Eiscafé mit hausgemachtem Eis (Kugel à € 1,50) und Außenterrasse, auf der man einen schönen Blick über das Giraffen/Zebragelände hat. Schulnote: 1

Insgesamt würde die Bewertung für den Zoo besser ausfallen, wenn wir uns besser vorbereitet hätten (Wagen mitnehmen, andere Kleidung, Wegstrecken/Einrichtungen vorher prüfen). Aber auch der Park könnte einige Dinge verbessern, um den Aufenthalt kindgerechter und für alle angenehmer zu machen. Wir werden auf absehbare Zeit nicht mehr dorthin fahren.

Mit kleinen Kindern würde ich eher wieder in die Lochmühle fahren (da hält auch die 3-Jährige den ganzen Tag durch, nicht nur 2,5 Stunden), oder – wenn es ein Tierpark sein soll – den in Herborn. Da ist man nach 2 h wirklich durch, alles überschaubar, und es gibt – wenn das Kind keine Lust mehr auf Tiere hat – einen separaten Spielplatz. Aber auch dort: am besten mit Kinderwagen, weil man allein vom Parkplatz aus schon ein Stückchen bis zum Eingang zurückzulegen hat (und auf dem Heimweg wieder…).

Hochbeete: Follow-up

Ich hatte ja – nach unseren Erfahrungen der letzten Jahre – nicht soooo viel Hoffnung in die diesjährige Ernte gesetzt, zumal wir wirklich extrem spät dran waren mit den Pflanzen. Insbesondere die Kürbisernte war immer so enttäuschend mager, dass ich eigentlich gar keine setzen wollte dieses Jahr, und quasi nur aus Mitleid noch 2 von den kümmerlichen OBI-Töpfchen aus dem Gartenmarkt gerettet hatte. Aber oh Wunder – oder unserem Bio-Pferdemist sei Dank: es wächst alles wie irre:

Ja, ich hab die Salate zu dicht gesetzt, ich weiß…
Den Dill hatte ich eigentlich schon an die Blattlaus-Invasion verloren gegeben, aber irgendwie hat er überlebt…

Rechts neben dem Dill zwei Buschtomaten, dahinter an den zwei Stöckchen Mini-Gurken (die erste hab ich heute schon geerntet), hinten links eine Zucchini (auch schon die erste verarbeitet).

Im dritten niedrigen Beet sind eigentlich nur Kräuter, und noch eine gelbe Zucchini. Von der Petersilie hab ich auch schon die erste Runde eingefroren – ich hoffe wirklich, dass sie diesmal von Blattläusen und den Ameisen verschont bleibt:

Hier unten sollten eigentlich noch mehr Erdbeeren hin, es gab aber keine mehr… Mal schauen, ob ich bis August noch irgendwo welche bekomme für nächstes Jahr, bevor die Minze allen Freiraum erobert.

Auf „richtige“ Tomaten habe ich dieses Jahr verzichtet. Der Aufwand hat sich bisher nie so richtig gelohnt; man hat im Endeffekt nur einen, maximal 2 Monate was davon (also Mitte Juli bis August) wenn sie nicht im Gewächshaus sind, und die Kosten für Dünger, Erde, Wasser etc. stehen dann in keinem Verhältnis dazu, finde ich – zumal der Pflegeaufwand relativ hoch ist. Unsere Vermieter haben ihre Tomatenhorde immer selbst gezogen aus eigenem Saatgut, und das spart zwar Geld, ist aber noch aufwändiger.

Kartoffeln hätte ich gern wieder gehabt, aber dafür waren wir wirklich zu spät dran. Wir werden also im September wieder im Nachbarort zur Kartoffelernte ausrücken, was ja auch Spaß macht.

Nestbau die 2.

Wenn man gerade „im Flow“ ist, sollte man nicht anhalten… Carpe diem ist gerade mein Motto, wer weiß, wieviele Tage noch bleiben.

Hab also zunächst die zweite Einschlagdecke fertig gemacht und mich dabei an der vorhandenen von Sterntaler orientiert – nur von der Länge her noch etwas zugegeben, denn die soll ja im Winter noch passen. Die Kapuze wiederum hab ich vom Snaply-Schnittmuster übernommen, weil die von Sterntaler so komisch gemacht war, dass ich nicht wußte, wie. Endergebnis ist super geworden, nur der Ausschnitt für den Gurt unten ist doch ein bißchen verrutscht – hoffe die Nähte halten das aus 😉

Die baldige große Schwester:

„Ist die für das Baby?“

Ja.

„Kann ich mich da auch reinlegen?“

Nein, das passt beim besten Willen nicht mehr…

Zum Vergleich noch die andere:

Damit dann hier keine Lücke zwischen Fußteil und „Ärmeln“ entsteht, muss das Fußteil wirklich ziemlich weit hoch gezogen werden – passt also wirklich nur ganz am Anfang. Bei der Wintervariante ist das Fußteil nach unten abgerundet (im hochgeklappten Zustand), da ist also viel mehr Platz.

In diese dünne Variante passt sogar noch der Neugeborenen-Einsatz rein, sehr praktisch:

Verwendet habe ich übrigens für die Sommervariante außen einen Baumwollstoff und innen dünnes Minky-Fleece, einfach damit es etwas kuscheliger ist.

Für die Wintervariante habe ich auch das Minky innen und außen dicken Fleece (eigentlich als Mantelstoff gedacht) – das ist dann wirklich super warm und spart jegliche Jacke.

Jacken und Winterkleidung sind in den Maxi Cosi Sitzen eh ein Problem; sowohl die Babyschale als auch die Folgesitze fürs Auto (wir haben den Pearl und Titan) sind so eng konzipiert, dass die Alters- bzw. Größenangaben vom Hersteller wirklich ein Witz sind. Insbesondere beim Titan sind auch die Gurte so kurz, dass wir unser Kind mit 3 Jahren (!) nicht mehr darin anschnallen konnten und auf den Autogurt wechseln mussten. Beim Pearl ist die Kleine mit Jacke nicht mehr unter die Kopfstütze gekommen, so dass wir lange vor der geplanten Zeit auf den Titan wechseln mussten. Der Chef von Baby One hat mir dann erklärt, dass das von den Sitzherstellern so nicht vorgesehen ist – die Kinder sollen generell nicht mit Jacken in die Sitze, weil das einen schlechten Aufprallschutz bei Unfällen bietet und der Gurt nicht richtig reagieren kann.

Aha – aber wer bitte setzt denn sein Kind bei Temperaturen unter Gefrierpunkt ohne Jacke ins Auto??? Ich jedenfalls nicht… Aber zumindest für den kommenden Winter sind wir jetzt bestens gerüstet, da kann die Jacke wirklich daheim bleiben.

Weiter geht’s im nächsten Beitrag mit: Bettumrandung und Mini-Stillkissen.

Krabbeltiere und sonstige Projekte

Ja, so langsam wird’s ernst. Mit der 36. Woche bleibt nicht mehr so viel Zeit, daher wollte ich ein schnelles Erfolgserlebnis. Und siehe da: dat löwt 🙂

Ich habe ja noch etliche Kinderstoffe in meinem Vorrat, die ich schon vor ewigen Zeiten gekauft habe. Jetzt ist DIE Gelegenheit, wofür soll ich die länger aufheben? Also hab ich spontan eine Krabbeldecke draus gemacht. Für Elisa hatte ich auch eine Decke (allerdings eher als Zudecke gedacht, die ist nicht so dick), und da wäre es doch schön, wenn No. 2 auch eine eigene bekommt.

Diesmal habe ich nicht gepatcht, das war ein fertiges Panel – hab also nur die Rückseite passend gemacht und dann die Decke in einem Rutsch gequiltet. Diesmal mit der Maschine – mit der Hand wäre ich nicht beizeiten fertig geworden, ich hab aktuell immer noch ein anderes UFO auf dem Quiltrahmen drauf.

Und, ich finde die Decke ist total hübsch geworden:

… und sehr plastisch, es hat erstaunlich gut geklappt mit dem dicken Vlies:

Als Nächstes hatte ich mir eine Einschlagdecke für’s Maxi Cosi vorgenommen. Bei Snaply gibt es ein kostenloses Schnittmuster dafür (siehe Link unten), und in meinem Eifer hab ich (dummerweise) gleich zwei angefangen – eine für Sommer/Herbst und eine dickere für den Winter. Klar, könnte ich auch bei Amazon fertig kaufen (z.B. von EliMeli gibt es sehr schöne), aber die kosten 30-40 € pro Stück, und da ich ja noch so viel Stoff habe…

Als ich die erste fast fertig hatte (und die zweite schon zugeschnitten), stelle ich allerdings fest, dass der Schnitt noch optimierungsbedürftig ist. Die vorgegebenen Ausschnitte für die Gurte passen jedenfalls nicht zu Maxi Cosi; die habe ich dann anhand der tatsächlichen Gurtposition angepasst. Was ebenfalls nicht so praktisch ist – man sieht es auch im verlinkten Bild unten: die „Ärmel“ sind ziemlich weit oben angesetzt. Man muss also den Fußteil ziemlich weit nach oben hochziehen, damit das Kind ganz zugedeckt ist – dann dürfen die Beine aber nicht über den Sitz hinausragen. Das passt also wohl nur in den allerersten Monaten. Es wäre außerdem besser, wenn das Fußteil an den Seiten mit dem Unterteil vernäht wäre, quasi wie eine Tasche. Denn wenn das Kind strampelt, rutscht alles auseinander und es liegt „nackt“ da (nur die Ärmel werden mit Klett geschlossen).

Ich habe noch eine gekaufte Einschlagdecke zum Vergleich da gehabt, da ist genau das besser gelöst. Diese Variante gibt es auch als Schnittmuster bei Zierstoff.de, allerdings nicht kostenlos.

Jetzt werde ich mal schauen, ob ich die schon zugeschnittenen Teile noch anpassen kann. Denn gerade im Winter soll das kleine Bündel ja schön warm eingepackt bleiben!

Was als nächstes ansteht:

  • eine Bettumrandung für das Gitterbett, damit die Schnuller nicht ständig durchfallen und es bei offenem Fenster nicht durchzieht
  • zwei neue Windeltaschen für unterwegs, dafür hab ich mir schon beschichteten Baumwollstoff zugelegt
  • die Wickelauflage fürs neue Wickelbrett im Bad (muss Mann erst noch fertig bauen), ebenfalls aus dem beschichteten Stoff

Hochbeete startklar

Endlich hatten wir mal ein paar trockene Stunden am Pfingstwochenende, so dass wir die Hochbeete fertig machen konnten. Meine Mutter hat gerade an dem Tag die Wiese gemäht; also kam fast der ganze Grünschnitt als Füllmaterial rein (ganz unten noch Astschnitt vom Nachbarn). Ist eigentlich nicht so ideal, da auch Unkraut dabei ist und sich das dann immer einen Weg nach oben sucht. Aber egal welche Erde / Füllung man nimmt, „Unkraut“ zum Ausrupfen entsteht eigentlich immer früher oder später, daher geh‘ ich das Risiko jetzt ein. Die Beete schlucken schon einiges an Masse, und wir mussten sie ja irgendwie voll kriegen. Auf den Grasschnitt die Aushuberde vom Baugebiet, darauf Pferdemist, dann ein paar Säcke gekaufte Pflanzerde bzw. Kräutererde. Die zwei Beete Mitte und rechts sind 120 cm tief, weil die Paletten halt so breit waren. Da muss ich dann von beiden Seiten dran. Das niedrigere Kräuterbeet links hat nur einen knappen Meter, da kann ich gerade mit dem Arm drüberlangen von vorn. Auf der Rückseite verlegen wir noch Pflastersteine vom Hof oben, denn auf der matschigen Wiese will ich nicht stehen, und von vorn stehen die Beete eh genau mit der Kante auf dem Pflaster.

Nur für den Anstrich hat das Wetter dann nicht mehr gehalten. Bin noch am überlegen, ob ich deckend lackieren soll oder „nur“ eine Lasur aufbringe. Für den Sichtschutzzaun haben wir Wetterschutzlasur von Bondex in holzfarben (grau gab’s leider nicht), aber die Beete will ich nicht in diesem Braun, die sollen grau werden.

Im Kräuterbeet ist noch Platz; ich wollte so gern Erdbeeren setzen, aber dafür ist es jetzt schon zu spät – zumindest, um dieses Jahr noch zu ernten. Also doch Kartoffeln rein? Die wollte ich eigentlich in Eimer setzen, weil das praktischer ist, aber mal sehen. Im Moment regnet’s eh wieder…

Grün, grün, grün

Eigentlich sollte man ja dankbar sein, wenn es endlich mal regnet. Aber so langsam könnte das Wetter echt mal „besser“ werden – also wärmer z.B. wäre toll. Heute ist die Lieferung unserer Hecken angekommen. Wenn man knapp 100 Pflanzen bestellt, erwartet Frau eigentlich einen Lkw, der vorfährt und die Paletten ablädt… Was kam, war die Postfrau und ein ziemlich kleines Paket, das sie sich unter den Arm geklemmt hatte. „Ach, da kommt vielleicht noch ein zweites…“. Nee. War schon alles. 50x Hainbuche, 40x Liguster. Nach dem Auspacken verstand ich auch, was „wurzelnackt“ bedeutet. Quasi ohne… Dafür waren sie relativ günstig. Man kann halt nicht alles haben.

Regen, Wind und Wolken zum Trotz (besser wird’s morgen auch nicht), fängt Mann an, Leine zu spannen und Löcher zu buddeln. Ich dachte so: na die paar kleinen Löcher sind ja schnell gemacht, schaffen wir heute noch (es war 4 Uhr…). Nach dem ersten Loch und etlichen Schimpfwörtern, die ich lieber nicht wiederholen werde, steht fest: das dauert länger. Denn unser „Garten“ besteht scheinbar nicht nur aus Erde, sondern zu mindestens 50% aus Steinen und Schotter. Zumindest da, wo die Hecke hin soll. Unsere kleine Große stört’s gar nicht, fröhlich wird mitgebuddelt, Erde geschaufelt, platt gedrückt, Ameisen und Larven gezählt.

Liguster. Eine halbe Stunde für 4 Löcher…

Außerdem hat Mann schonmal mit den Hochbeeten angefangen. Bretter, Holz und Steine haben wir ja genug rumliegen, nur die 4 Paletten haben wir gebraucht gekauft, weil die eine praktische Größe hatten. Plus Hasendraht und Teichfolie für innen. Ganz unten Drainage aus Pflastersteinen und Astschnitt, Erdaushub drüber, dann kommt noch Rasenschnitt und anderes Zeugs. In das große 120×120 Beet geht schon einiges rein. Links daneben kommt noch ein langes niedriges, wo Elisa dann auch werkeln kann, und daneben noch ein Kräuterbeet.

Alles Paletti 🙂

Da wir nicht wissen, ob wir das Grundstück langfristig behalten können, erstmal alles aus Holz gebaut (muss außen noch lasiert werden – wo bleibt die Sonne???). Langfristig wäre eine Variante aus Stein angebracht, aber das muss erstmal warten. Zumindest hab ich dann ab Sommer einen Grundvorrat an Kräutern und Gemüse.

Außen am Carport der Nachbarn entlang wollen wir Obstspaliere bauen; das ist wesentlich platzsparender als freistehende Bäume und es bietet sich an, weil das Obst so geschützt wachsen kann und (hoffentlich) mehr Ertrag bringt. Außerdem sieht es natürlich schöner aus als eine nackte schwarze Wand, vor allem da wir an 3 Seiten vom Haus bislang gar nichts Grünes haben. Als Übergangslösung werden wir zusätzlich einen Sichtschutzzaun aufstellen, als Abgrenzung zur Kreuzung unten hin und zum Nachbargrundstück.

Die nächsten Tage wird dort die alte Maschinenhalle abgerissen – also noch mehr Dreck, Lärm und Bauschutt, auf den man täglich schaut. Die Arbeiter waren heute morgen um 7 Uhr schon zur Stelle und haben angefangen, das Asbest-Dach abzudecken. Mal gespannt, was morgen so passiert – denn aktuell regnet’s natürlich rein und alles wird nass, was vom Wind nicht durch die (offen gelassenen Tore) durchgeweht wird…

Dach ist schon ab…
Der Pfosten links bei dem Holzhaufen markiert die Grundstücksgrenze.

Alles Wasser oder was

Gar nicht so einfach mit dem Wasser. Egal ob’s kommt oder geht…

Erst kam der ZMW (Zweckverband Mittelhess. Wasserwerke). Die wollten die alte Leitung fürs Frischwasser neu verlegen, weil es an das neue Wassernetz im Baugebiet angeschlossen werden soll. Also, Bagger ran, Graben baggern bis zum Hauswasseranschluss, neue Leitung rein. Und wir müssen es noch nicht mal bezahlen. Es gibt wahrhaftig noch gute Nachrichten rund um den Bau…

Dann kam Strom. Der sollte ebenfalls an das neue Stromnetz vom Baugebiet angeschlossen werden, weil die alte Leitung noch über die Hofstelle führte und so eigentlich nicht mehr zulässig ist für heutige Standards. Und weil das auch nicht unsere Idee war, mussten wir auch das nicht bezahlen. Die haben die Leitung dann einfach in den Graben vom Frischwasser dazugelegt und jetzt haben wir draußen am Haus einen neuen Stromkasten (macht man heute nicht mehr drinnen, die kommen alle nach draußen). Wir müssen jetzt „nur“ den Elektriker bezahlen, damit er die neue Stromleitung ins Haus zum Anschluss führt und dort umklemmt. Also auch eine halbwegs gute Nachricht.

Als der Bagger noch so fröhlich bei der Arbeit war (ja ja, ganz vorsichtig) ging auf einmal das Internet nicht mehr. Und das Telefon natürlich auch nicht. „Nein, das kann nicht von uns sein, da ist doch nur so ein kleiner Schnitt im Mantel…“ Mmh. Störungsmeldung bei der Telekom. Einer kommt, guckt: „Keine Ahnung. Geht jedenfalls nicht.“ Und fährt wieder. „Da muss ein Tiefbauer kommen.“ Am Freitagnachmittag. Klar. Immerhin kamen nochmal zwei andere Jungs von der Telekom, die hatten zumindest schon ein neues Kabel dabei. Wie gut, dass Mann am Donnerstag noch ein 50m Leerrohr besorgt und in den Frischwassergraben hat mitverlegen lassen, damit da später Glasfaser reinkommt. Aber der Bagger hat den Graben natürlich wieder ordnungsgemäß zugeschüttet und schön verdichtet vor dem Wochenende. Die Telekom konnte also nichts machen, der Bagger war schon im Feierabend und weg.

Damit war Home Office jedenfalls erledigt. Ebenso wie Alexa und Prime. Am Montag war der Bagger wieder im Einsatz, Telekom wieder da. Neues Kabel an das alte angeflickt, provisorisch bis zum Anschluss verlegt, neue Dose gesetzt. Und wer bezahlt? Zum Glück: nicht wir. Jedenfalls nicht direkt. Ich wette aber, dass dieser Einsatz irgendwo in dem ganzen Neubaugebietskram landet und dann indirekt über die Erschließungskosten doch wieder auf uns zurückfällt.

Aber zurück zum Thema. Vorher bzw. währenddessen war Fa. Hinterlang damit beschäftigt, die Leitungen in der neuen Straße tiefbautechnisch fertig zu machen. Ganz tiefer Graben. Aber leider nicht tief genug für unsere alte Abwasserleitung, die aus dem Haus führt. Problem: die geht unter die Bodenplatte im Keller, in gut 3 m Tiefe. Das Straßenniveau liegt aber höher, und wir haben vom Haus weg nicht genug Gefälle, um an den neuen Anschlusspunkt zu kommen. Was tun? Entweder Hebeanlage installieren (davon hat uns bislang jeder abgeraten, den wir gefragt haben) oder die Leitungen im Keller höher zu legen, nach außen verlegen (wir haben 3 Punkte, wo die Leitungen in den Keller gehen!) und einen neuen Graben baggern für eine komplett neue Abwasserleitung.

Jetzt finde mal eine Sanitärfirma, die innerhalb von 2 Wochen (weil dann sind die Tiefbauer fertig und die Bagger weg) nicht nur ein Angebot macht (was schon utopisch ist) sondern auch die Rohre verlegt, Hausdurchführung macht und den ganzen Kram anschließt.

Drei Firmen angefragt (so viele gibt es hier ja auch nicht). Die ersten beiden machen keine Hausdurchführungen, der Baggermensch für die Außenleitung aber auch nicht (wegen der Gewährleistung) – dafür brauchen wir also eine 3. Firma. Sowas macht theoretisch ein Tiefbauer, wie er gerade bei uns zugange ist, aber genau unser vor Ort „kann“ das nicht. Anderen Tiefbauer gefragt, der kann erst wieder nächstes Jahr. Häh???

Die dritte Sanitärfirma (Empfehlung vom Baggerfahrer) könnte die Durchführung machen und will am Mittwoch kommen, um sich das Ganze vor Ort anzuschauen. Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei, von daher gebe ich die Hoffnung noch nicht ganz auf.

Optimal wäre, beide bzw. alle 3 Firmen sind gleichzeitig da und arbeiten Hand in Hand. Einer von draußen, einer von drinnen und einer steht dazwischen und dichtet ab. Funktioniert aber zeitlich nicht. Deshalb muss der Bagger nun die Leitungen außen verlegen, solange er da ist, bis 1 m vorm Haus, und macht den Graben dann zu, damit nix passiert. Dann irgendwann werden die Leitungen im Keller neu verlegt und der Durchbruch gemacht und außen angeschlossen. Solange haben wir dann zwei 1m Löcher, in die hoffentlich keiner reinfällt und wo’s nicht reinregnet.

Sitzplatz

Diese Idee ist auch sehr schön und erinnert mich ein weiteres Mal an die Jagd auf dem Ansitz. Im Unterschied dazu steht hier aber das beobachten und fragen im Mittelpunkt
Was für Tiere sehe ich?
Was fressen sie?
Haben sie Nachwuchs?
usw.

Der Sitzplatz sollte in der Nähe des eigenen zu Hauses sein und in max. 10min. zu erreichen sein. Dieser Platz wird dann einmal die Woche aufgesucht um vertraut mit ihm zu werden und die Tiere in dessen Nähe kennenzulernen. Eventuell gewöhnen sich die Tiere auch an einen und man verscheucht sie nicht mehr.

Unten ist wieder ein Video von Theo dazu und in dem von ihm angesprochenen Buch am Ende wird beschrieben den Sitzplatz täglich aufzusuchen aber das sagt er in seinem Video so nicht und ich finde es auch ziemlich schwierig jeden Tag die Zeit dazu zu finden.

Hier noch mal seine Eckpunkte die ich einen guten Kompromiss finde:

  • In max. 10 min. zu erreichen
  • Jede Woche aufsuchen
  • Eine Stunde dort aufhalten
  • „Hundert“ Fragen stellen
  • Nach der Rückkehr ein Sitzplatzjournal führen und gesehenes und Gedanken eintragen

Hier das Video von Theo dazu:

Weitwinkelblick

Eine weitere gute Idee beim Gang durch den Wald ist der Weitwinkelblick. Hierbei geht es darum nicht auf einen Punkt zu fokusieren (wie es typischerweise Raubwild und auch der Mensch tut) sondern wie ein Fluchttier (Hase, Reh etc.) mit großem Blickfeld ohne spziellen Fokus um eventuelle Feinde zu entdecken.

Ich muss sagen das es für mich eine Kombination aus beidem ist.

Von der Jagd her ist mir der Weitwinkelblick schon unbewusst bekannt. Auf dem Ansitz übt man ihn automatisch aus um das Wild was einem in das Blickfeld läuft möglichst früh entdecken zu können. Allerdings gibt es einen Unterschied zum klassischen Weitwinkelblick: Als Jäger fokusiert man das Tier sobald man es durch den Weitwinkelblick unfokusiert wargenommen hat und spricht es mit dem Fernglas an (d.h. man schaut was es für ein Tier ist).

Auch beim Fuchsgang ist der Weitwinkelblick eine gute Ergänzung um ein Tier möglichst früh zu entdecken und dann sofort stehen zu bleiben um es nicht zu vertreiben.

Zum Thema Weitwinkelblick gibst auch ein Video von Theo:

Fuchsgang

Wenn man sich mit Wildnispädogik auseinander setzt stößt man immer wieder auf den Fuchsgang.

Im Grunde geht es darum durch den Wald zu schleichen. Unten verlinke ich ein Video von Theo in dem er den Gang sehr gut erklärt hat.

Hier ein paar Eckpunkte zum Fuchsgang:

  • Nur etwa alle drei Sekunden einen Schritt machen
  • Zu jedem Zeitpunkt stehen bleiben können („einfrieren“)
  • Grader Rücken
  • Mit der Außenseite des jeweiligen Fußes zuerst auftreten und dann den Fuß nach innen abrollen
  • Am besten Schuhe mit möglichst dünner Sohle verwenden oder barfuß gehen bzw. Barfußschuhe verwenden

Hier das o.a. Video

Feldhecke im Garten

Als Außenbegrenzung wollen wir in unserem Garten eine Außenhecke anlegen wie sie auch im Feld zu finden ist. Diese setzt meist aus Schwarz- und Weißdorn, Holunder und Haselnuss zusammen.

Um Kosten zu sparen wollen wir versuchen einige Pflanzen selbst zu ziehen. Hier sollen die Recherchen rein was ich dazu finde.

Ich habe mal ein wenig im Internet gesucht und so wie es aussieht kann man alle oben genannten Sorten über Stecklinge vermehren.
Ich werde mir bei nächster Gelegenheit Anzuchtserde besorgen und das ganze mit Stecklingen testen. Jetzt liegt noch Eis und Schnee so das ich in der Wohnung starten werde.

Bow drill – Feuer bohren

Ich versuche mich immer wieder mal am Feuer bohren. Hier meine bisherigen Erkenntnisse:

Bohrbrett
Ich habe mit einem Bohrbrett aus Fichte angefangen. Da es relativ weich ist sollte es auch funktionieren aber vor kurzem bin ich auf Weide umgestiegen da sich da wesentlich leichter Späne bilden.

Spindel
Da schwanke ich noch zwischen Hart- und Weichholz. Logischerweise bilden sich bei Weichholz, ähnlich wie bei dem Bohrbrett leichter Späne (Dave Canterbury, siehe sein Buch unten, empfielt Weichholz). Allerdings nutzt sich die Spindel auch leichter ab. Ich werde erstmal mit einer Spindel aus Schwarzdorn (Hartholz) experimentieren.
Sie sollte unten an der Bohrbrettseite wie ein abgenutzter Radiergummi am Bleistift aussehen um durch die Fläche besser Wärme erzeugen zu können.
Die Oberseite am Druckstück sollte eine stumpfe Spitze aufweisen.

Handstück
Das muss definitiv aus Hardholz sein. Derzeit schummel ich ein bisschen und hab zum üben noch ein Kugellager eingeklebt. Ansonsten hilf auch eine spitze Spindel und etwas Flüssigkeit / Fett damit sich keine Hitze bildet.

Bogen
Bis jetzt habe ich versucht immer Äste zu finden die schon von sich aus gebogen sind. Allerdings waren die immer recht kurz. Canterbury schreibt das er nicht kürzer wie 90cm sein sollte. damit man beim bohren weniger Züge ausführen muss um die Spindel zu drehen. Ich habe jetzt mal einen leicht gebogenen Ast der etwas länger ist. Mal schauen ob das damit besser geht.

Technik
Einen großen Fortschritt hat mir die Double Rope Technique gebracht. Kurz: Mit dieser Technik bilden sich zwei Schlaufen statt einer um die Spindel zu führen und der Druck auf die Schnur beim bohren lässt sich gut varieren. Gefunden habe ich sie auf dem youtube Kanal von Felix Immler der sie hier auch sehr gut erklärt:



Quellen:

Dave Canterbury, Advanced Bushcraft*, Anaconda Verlag, 1. Auflage

*Ich benutze Affiliate-Partnerlinks von Amazon. Euch entstehen dadurch keine Kosten aber ihr könnt mich ein wenig unterstützen wenn ihr mögt. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Danke!

Neues Hobby: Holz

Von einem Material haben wir „von Haus aus“ schon immer mehr als genug gehabt: Holz. Im Moment liegt immer noch unser Riesenhaufen Holzbalken vom Scheunenabriss im Garten, die Halle ist voll von Brennholz, auf dem Hof liegt meterweise Kantholz fürs Haus. Seit Juli mache ich also auf Holzbearbeitung. Weil Holz schön ist, weil es da ist, und weil man dafür nicht erst studieren muss.

Unsere Küchenarbeitsplatte ist Massivholz vom Bauhaus, und da hab ich mir echt die Hände wund geschrubbt in einer Marathonaktion im August. Schleifen, ölen, schleifen, ölen, nochmal schleifen, nochmal ölen. Erst von Hand (bis das nicht mehr ging), dann mit dem Exzenter (das hätte ich gleich machen sollen, ich Dödel…) 32 laufende Meter. Von beiden Seiten.

Dann hatten wir Reststücke übrig vom Zuschnitt. Was tun damit? Garderobenleisten zum Beispiel für die alten Türnischen. Die könnte man für teuer Geld und in schlechter Qualität auch im Möbelhaus fertig kaufen, aber warum sollte ich?! Die Deckplatte für unser Besta TV Board. Deckplatte für die Expedits im Wohnzimmer. Waschtischplatte fürs Bad (die ist wirklich toll geworden). Ein Beistelltisch für die Couch. Ach, mir fällt noch mehr ein – wir haben immer noch was übrig 😉

Hier ein Bild von einem Projekt, was mich schon seit 2 Monaten beschäftigt:

Ich habe zwei solche Schränke von meiner Großtante behalten; die meisten anderen alten Möbel aus dem Haus haben wir ja verkauft oder verschrottet. Die zwei hier (der andere ist etwas kleiner) sind gut 100 Jahre alt und noch original mit Bierlasur versehen. Ich habe die Böden innen alle gegen neue ausgetauscht, weil sie schon ziemlich verzogen waren und sich ganz schlecht abschleifen ließen. Neue geholt, wieder schleifen, wieder ölen.

Die Glasscheiben haben eine seltsamen lila Farbe, die habe ich neu bestellt im alten Stil. Es war ein ziemlicher Akt, die Scheiben heil rauszukriegen, weil die hinter genagelten dünnen Rähmchen eingesteckt waren, die ich erstmal entfernen musste. Die Lasur hat teilweise schon ziemliche Macken, aber es ist halt der Originalzustand und bleibt erstmal so. Innen und an den Kanten habe ich alles schön geschliffen und die Türen und Schubkästen geölt. Die Innenwände des großen Schranks sind mit einer furchtbaren Farbe (so rostrot-braun) gestrichen, und es ging einfach nicht runter. Eine Lasur oben drauf hätte nichts gebracht, und eine deckende Farbe, z.B. Weiß, hätte gar nicht gepasst. Ich habe also die Lücken in der Rückwand mit zwei Sperrholzplatten begradigt und diese mit festem Geschenkpapier beklebt. Original waren die Böden mit solchem Papier belegt gewesen, aber diese häßliche Rückwand wollte ich keinesfalls mehr sehen. Komischerweise ist der andere Schrank im Naturholz-Zustand, das kann ich also so lassen. Die neuen Glasscheiben werde ich diese Wochen einbauen, dann gibt es vorher – nachher Bilder.

Von derselben Art haben wir auch noch die Waschtischkommode mit Spiegelaufbau, diese soll später ins Bad im Dachgeschoss.

Die „Leiter“, die man oben im Bild daneben sieht, ist mittlerweile auch fertig. Die war mal als Absturzsicherung am Treppenaufgang zum Dachboden angebracht, brauchen wir nun aber nicht mehr. Aber ich fand’s zu schade zum wegwerfen. Es hat Tage gedauert, bis ich den alten Lack runter und dann alles so glatt geschliffen hatte, dass man sie schön anfassen kann. Es ist ja eine Sache, ein glattes Brett oder Platte zu schleifen, aber dieses Teil mit den ganzen Sprossen hat wirklich keinen Spaß gemacht. Ich hatte zuerst eine Lasur in Eichefarben besorgt, weil ich gern die Maserung behalten wollte. Dann kam es mir aber komisch vor neben dem Schrank in Bierlasur und dem Boden in Pseudo-Eiche-Optik, also die Idee: ich mache es weiß. Ist neutral, passt zu allem. Das mit der Lasur war aber für meinen Geschmack ein Reinfall, das werde ich nicht wieder machen. Das Teil hat jetzt teilweise einen Gelbstich, weil die Holzfarbe etwas durchkommt; es war extrem schwer zu streichen wegen den besagten Sprossen, und es sieht jetzt aus wie shabby-chic, was eigentlich nicht mein Stil ist. Die Wandbefestigung fehlt noch, dann wird das Ding je nach Saison zum Zeitschriftenhalter, Adventskalender oder Rucksack-Halter umfunktioniert. Richtig, die Lichterkette fehlt auch noch. Bilder folgen 😉

Schwedischer Zweitwohnsitz?!

Seit IKEA in Wetzlar aufgemacht hat, bin ich gefühlt alle 14 Tage dort. Nicht aus Spaß, sondern meist in der Hoffnung, endlich das eine Teil zu ergattern was ständig ausverkauft ist, oder das x-te Teil zu retournieren was doch nicht passt.

Ja, wir sind zum 1. September eingezogen. Im Juli hatte ich noch die Illusion, dass wir ja noch genug Zeit haben, alles ordentlich zu packen, zu beschriften, schonmal Möbel aufzubauen und dann ganz entspannt an 1 Tag wieder alles im neuen Haus einzuräumen. Wie kann man nur so naiv sein???

Allein die Küche hat uns mindestens 5 Trips zum Möbelschweden beschWert, und heute – 2 Monate nach Küchenaufbau – fehlt mir immer noch eine Schublade, die weder vor Ort noch online erhältlich ist. Manchmal möchte ich lieber bei IKEA einziehen. Alles schön ordentlich (na ja, das meiste…), ausreichend Platz, fertige Küchen, … Neben der Küche (hierzu mache ich noch einen separaten Post) gibt es noch 100 Nebenbaustellen und 1000 Kleinigkeiten, die ständig nach Einem schreien. Fußleisten, Sockelleisten, Lampen, Türklingel, Regale, Gardinen, Fliegengitter, Sichtschutz, Fensterbank, … you name it. Keller und Dachboden sind die reinsten Rümpelkammern, weil wir erstmal alles dort untergebracht haben, was gerade nicht in die unteren Zimmer passt. Und da wir im Moment noch weder Carport oder irgendeine Unterstellmöglichkeit draußen haben, müssen auch Fahrräder, Kinderwagen, Rasenmäher und alles sonstige „Draußen-Zeug“ nach drinnen.

So langsam könnten wir mal die spannenden vorher – nachher Fotos hochladen, dabei fällt mir gerade auf, dass wir noch keine vom „Nachher“ haben 🙁 Wieder was zu tun!

Außerdem steht Weihnachten vor der Tür, und meine Nähmaschine funktioniert noch nicht – also gibt es keine Geschenke, keine Masken, und die 3m langen neuen Gardinen müssen jedes Mal vor unserem Saugroboter gerettet werden, weil ich sie noch nicht umnähen konnte. In irgendeinem der 1000 Kartons irgendwo ist meine wichtigstes Utensil mit allen Nähnadeln und Garn – und genau diese Kiste finde ich nicht. Es ist wie die Nadel im Heuhaufen.

Unser neuestes Familienmitglied – nennen wir ihn „Robby“ – hat sich übrigens schon sehr gut eingelebt. Er kennt mittlerweile alle Ecken und Winkel (auch die, wo er gar nicht hin sollte…) und tut fleißig seinen Teil der Hausarbeit. Offizieller Name ist Roborock S5 Max, und er ist ein Einwanderer aus China – aber hey, man sollte Flüchtlingen die Chance auf ein besseres Leben ermöglichen 🙂

Wir (also mein Mann) haben als Fußboden auf der gesamten Ebene im OG Modular One von Parador in Eiche Spirit Natur im Schloßdielenformat verlegt. Das ist ein Designboden, aber ohne PVC/Weichmacher, und auch fürs Bad und Küche geeignet, was mir sehr wichtig war. Wir haben wirklich lange hin und her überlegt wegen Parkett bzw. Massivholzdielen, aber der Pflegeaufwand und Preis hat uns dann doch davon abgehalten. Mit Hund und Kind landet bei uns täglich zuviel Dreck auf dem Boden, so dass es mit nur Saugen nicht getan ist. Und je mehr man putzt, desto öfter muss man bei Echtholz auch nachölen bzw. beim Putzen möglichst mit passenden Pflegemitteln arbeiten – und mir fehlen einfach Zeit und Energie dafür. Angeblich ist der Boden elastisch (nein, finde ich nicht) und rutschfest (für Füße ja, definitiv nicht für Hundepfoten), fußwarm (ja!) und leiser als Laminat. Letzteres war ein Kaufargument für mich, das sich leider nicht bewahrheitet hat. Unser Boden/Estrich ist leider überhaupt nicht gerade, und wir haben es auch mit Ausgleichsmasse und Estrich nicht optimal hingekriegt. Deshalb haben wir jetzt überall Hohlräume unter den Dielen, und wenn man da drauf tritt, „klackt“ die Diele halt nach unten beim Laufen, weil sie sich ein bißchen durchbiegt. Das wäre bei Parkett/Massivholz wahrscheinlich nicht so extrem gewesen. Und der Hund macht ganz schön Krach darauf. Wenn wir schlafen und er kommt durch den Flur gelaufen, bin ich sofort wach, weil seine harten Krallen auf dem Boden rumtackern. Wahrscheinlich werden wir deshalb noch einen Läufer im Flur verlegen, um das ein bißchen zu dämpfen.